Freizeit in München:Lust auf Leibesübungen

Der Frühling lockt ins Freie: Die Mass im Biergarten und das Eis in der Waffel sind die Klassiker, wenn's warm wird. Wir machen fünf Vorschläge, wie man die Temperaturen anders nutzen kann - von sportlich bis mutig.

Von SZ-Autoren

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(Foto: Claus Schunk)

Klettern zur Seite Es muss nicht immer nur aufwärts gehen, auch seitwärts kommt man voran: In beruhigend geringem Abstand zum Boden können Kletterer im Boulderzentrum München-Süd ohne Seil und Sicherung von links nach rechts kraxeln - von rechts nach links ist natürlich auch erlaubt. Die Anlage in der Thalkirchner Straße 207 verfügt über 450 Quadratmeter Boulderfläche im Freien. Hinzu kommen 2790 Quadratmeter normale Kletterfläche unter der strahlenden Sonne. Wer will bei dem Wetter schon in der Halle schwitzen? Das Bouldern ist eine vergleichsweise junge Kletterdisziplin und wird vor allem seit den 1990er Jahren immer beliebter. Der Vorteil: Weil man sehr dicht über weichen Matten klettert, braucht man keinen Sicherungsgurt und kann problemlos allein in die Wand steigen. Das Kletter- und Boulderzentrum München-Süd wird vom Deutschen Alpenverein betrieben und ist nach eigenen Angaben die "mit großem Abstand größte Kletteranlage der Welt". Geöffnet ist sie täglich bis 23 Uhr. Thomas Schmidt

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(Foto: Catherina Hess)

Trocken übers Wasser Wandeln übers Wasser, trockenen Fußes in einem Plastikball: Klingt komisch, ist aber so. Die wunderlichen "Waterwalker" tänzeln ab Mitte des Monats wieder über den Olympiasee. Es ist gar nicht so einfach, das Gleichgewicht in den durchsichtigen Kugeln zu bewahren. Untergehen kann man nicht, umfallen schon. Romantischer gleitet man sanft in einem Ruderboot dahin. Im Gegensatz zu den riesigen Plastikbällen kann man die schon heute am Olympiasee ausleihen. Pro Stunde kostet das neun Euro. Ein echter Münchner aber sollte sich eigentlich ins Tretboot setzen. Das kostet pro Stunde zwar einen Euro mehr, passt aber besser zur Stadt. Warum? Das Tretboot soll anno 1810 von Joseph von Baader erfunden worden sein. Geboren wurde Baader - na klar - in München. Im Jahr 2005 wurde die Mutter aller Tretboote dann im Originalmaßstab an der Fachhochschule München nachgebaut. Wer jetzt noch immer nicht vom Tretboot überzeugt ist, muss wohl baden gehen. Thomas Schmidt

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(Foto: Fotos: oh)

Freier Fall Mit 200 Kilometern pro Stunde Richtung Erde, freier Fall aus 4000 Metern Höhe, brachiale Adrenalinflut und eine atemberaubende Aussicht: Wer sich traut, könnte das Wetter für einen Sprung aus dem Flugzeug nutzen. Die Höhenangst bei einem Fallschirmsprung zu überwinden ist einfacher als viele denken. Fest verschnürt hängt der Springer vor dem Bauch seines "Tandem-Masters". Gemeinsam robbt das Menschenpaket an die Flugzeugtür und während der Unerfahrene noch zögernd-skeptisch in die Tiefe starren will, gibt der "Master" schon einen kräftigen Schubs. Für Angst bleibt da gar keine Zeit. Über München kann man sich zwar nicht aus einem Flugzeug stürzen, dafür gibt es aber mehrere kleine Flugplätze in der Umgebung, von denen aus bei guten Wetter abgehoben wird - beispielsweise in Günzburg, Eggenfelden, Dingolfing oder bei Thalmässing. Die Preise für einen Tandem-Sprung liegen in der Regel bei etwa 200 Euro, Fotos oder Videos kosten meist extra. Thomas Schmidt

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(Foto: Alessandra Schellnegger)

Freiluft-Fitness Keine Lust, bei dem schönen Wetter im Fitness-Studio zu schwitzen? Man kann auch im Freien etwas für den Muskelaufbau tun. Der Fitness-Parcours in den Isarauen in Untergiesing hat mit den Trimm-dich-Pfaden der Siebzigerjahre nur noch wenig gemein. Statt Anleitungen für Kniebeugen und Liegestützen bietet die Anlage richtige Geräte. Man kann dort Gewichte stemmen, mit Unterstützung von ebensolchen Klimmzüge machen, ein Pedalo-Rennen austragen und zwischen schwingenden Autoreifen durchlaufen. Es gibt Balken und Seile zum Balancieren, außerdem einen Kletterturm mit Seilen, Leitern und Netz. Kurz: Der Fitness-Parcours ist ein Spielplatz für Erwachsene, auf dem auch größere Kinder ihren Spaß haben können - wenn man ihn erst einmal gefunden hat. Denn er liegt ziemlich versteckt auf einer Lichtung im Wald zwischen Gerhardstraße, Candidstraße und der Isar. Am besten ist er mit dem Rad vom Flussufer aus zu erreichen, wodurch die Anfahrt gleich ins Fitness-Programm integriert wird. Wolfgang Krause

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(Foto: Alessandra Schellnegger)

Tennis auf dem Tisch Was haben eine Bratpfanne, ein Mathebuch und eine flach ausgestreckte Hand gemeinsam? Die Antwort: Sie alle lassen sich spielend zu einem Tischtennis-Schläger umfunktionieren. Ob am Rand der Theresienwiese oder an der Münchner Freiheit, an der Alten Pinakothek, im Maßmannpark, im Westpark oder im Englischen Garten - überall in der Stadt warten öffentliche Tischtennis-Platten darauf, bespielt zu werden. Laut offiziellen Tischtennisregeln muss die Oberfläche des Tisches zwar genau 76 Zentimeter über dem Boden ruhen, ein Ball darf nur mattweiß oder mattorange sein und muss 2,7 Gramm wiegen, doch die "Größe, Form und Gewicht des Schlägers sind beliebig", so lange das Blatt "eben und unbiegsam" ist. Hand und Buch taugen folglich nicht zum offiziellen Spielgerät, die Bratpfanne kommt der Sache aber schon näher. Richtige Schläger gibt es schon für unter zehn Euro, ein Paket Bälle für unter fünf Euro. Spaß in der Sonne muss nicht teuer sein. Thomas Schmidt

© SZ vom 4.4.14 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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