Zwölfjährige startet Wettbewerbsbetrieb:Gierig aufs Laufen

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Hannah Schreiber will Leistungssport betreiben

Von Laura Dahmer, Moosburg

Ihren ersten Lauf beendete Hannah Schreiber als 41. in der Frauengesamtwertung, beim Zehnkilometerlauf in München. Damals war sie neun Jahre alt und durfte nur mit einer Sondergenehmigung starten. Heute ist die Leichtathletin der SG Moosburg zwölf, ab dem neuen Schuljahr wird sie die Eliteschule des Sports in München besuchen. Es soll ihr Sprung in den Leistungssport sein, Schreiber will eine von den ganz Großen werden.

Auf dem Weg zur Leichtathletik hat die Moosburgerin schon in jungen Jahren viele Sportarten ausprobiert, unter anderem Turnen und Handball. "Da war das ganz anders. Hier ist sie vom ersten Tag an mit vollem Ehrgeiz herangegangen", erzählt Vater Michael Schreiber. Auch Trainer Alexander Pschorr sagt über seinen jungen Schützling: "Viele sehen immer nur das Ergebnis und vergessen den Weg, den das erfordert. Hannah möchte diesen Weg." Schon oft habe sie mit ihm bei Wind und Wetter, am Wochenende und früh morgens auf dem Sportplatz gestanden. Das, so sagt der Leichtathletiktrainer, unterscheide den Leistungsbereich von der Freizeit. Am liebsten läuft Hannah Schreiber die Mittel- und Langstrecken über 800 und 5000 Meter. Aber auch im Sprint, so erinnert sich Pschorr, war sie schon bei ihrem ersten Training die Schnellste.

Dieses Jahr startet Schreiber erst richtig in den Wettbewerbsbetrieb. Schon jetzt besteht sie gegen Konkurrentinnen außerhalb ihrer Altersklasse. Anfang dieses Jahres stach die Zwölfjährige zum Beispiel beim Zehnkilometerlauf in Bad Füssing gleich die gesamte weibliche U18-Jugend aus. Und Hannah Schreiber will noch mehr: "Im Sprint besser werden, und die 800 Meter noch schneller laufen."

Im Moment hat sie drei bis vier Mal die Woche Training in Moosburg, auch das ist ihr zu wenig. Deshalb entschied sie sich, gemeinsam mit ihren Eltern, sich an der Eliteschule am Gymnasium München-Nord zu bewerben. In einer Klasse werden dort Leistungssportler gefördert, klares Ziel: Olympia. Die Bewerbung war möglich, weil Schreiber im vergangenen Jahr in den oberbayerischen Förderkader berufen wurde. Vom Herbst an wird sie in München die achte Klasse besuchen, gemeinsam mit anderen jungen Nachwuchssportlern. Der Sport ist als fester Bestandteil in den Unterrichtstag integriert, die Moosburgerin freut sich schon jetzt auf das tägliche Training. Die Entscheidung ist den Eltern allerdings nicht leicht gefallen: "Man hat immer wieder Angst, sie zu überfordern", sagt der Vater. Aber sie haben gemerkt, dass ihre Tochter das wirklich will. "Und dann unterstützen wir sie voll und ganz.

© SZ vom 22.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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