Zollinger Kraftwerk:Unangenehme Gerüche

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Schlammtrocknungsanlage in Anglberg noch in der Probephase

Die Klärschlammtrocknungsanlage, die am Kraftwerksstandort Anglberg bei Zolling gebaut wurde und gemeinsam vom Kraftwerksbetreiber Onyx Power sowie den Stadtwerken Freising und dem Bayernwerk betrieben wird, ist immer noch in der Probephase. Deshalb kam es erneut zu starken Geruchsbelästigungen. Er werde es nicht hinnehmen, dass die Gemeinde Haag von Klärschlammgeruch überzogen werde, sagte dazu Bürgermeister Anton Geier, der vor Ort in Abersberg bei Zolling einen Geruchstest machte. Laut Kraftwerkschef Lothar Schreiber sei man noch in der Probephase und erkunde, mit welchen Chemikalien sich die Gerüche binden ließen. "Wir sind noch nicht da, wo wir hin wollen", erklärte er.

Die Gerüche aus der Klärschlammtrocknung, in der jährlich 150 000 Tonnen mechanisch entwässerter Klärschlamm aus den umliegenden Gemeinden getrocknet werden sollen, ziehen in der Regel von Anglberg aus nach Haag. Daher ist die Zollinger Bevölkerung nicht von der Geruchsbelästigung betroffen. Landwirt Josef Haller, der direkt gegenüber dem Kraftwerk in Abersberg lebt, dafür umso mehr. Er sei sauer, denn Ende Januar habe man schon versichert, die Sache im Griff zu haben, aber "die haben es überhaupt nicht im Griff", ärgert er sich. Zudem gebe es ja auch keine Messstellen, sondern nur die menschliche Nase. Offensichtlich wüssten die Betreiber nicht, wo der Geruch genau herkomme, vermutet Haller. Für Bürgermeister Geier ist die Sache klar, im Genehmigungsbescheid stehe, dass der Betrieb der Anlage nicht mit einer Geruchsbelästigung verbunden sein dürfe. Sei das der Fall, könne sie nicht in Betrieb gehen.

Laut Kraftwerksleiter Schreiber werden im Moment Versuche unternommen, die Geruchsemissionen zu verringern. Das Problem sei, dass der angelieferte Klärschlamm in seiner Zusammensetzung mal mehr, mal weniger geruchsintensive Stoffe enthalte. Daher sei es schwierig, genau zu wissen, welche und wie viele Chemikalien man für die Geruchsbindung verwenden müsse. Dazu komme, dass jeder neue Stoff, der eingesetzt werde, natürlich erst einmal genehmigt werden müsse, so der Kraftwerksleiter. Daher ziehe sich das Ganze in die Länge.

© SZ vom 03.04.2020 / ka - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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