Zeugnisvergabe:Alle haben es geschafft

Lesezeit: 1 min

Sie waren die Besten eines guten Jahrgangs: (von links) Rebecca Wilnhammer (1,50), Verena Schmid (1,42), Nico Oppelt (1,17), Hannah Haslauer (1,42) und Luisa Eisen (1,36); Ehrungen gab es auch für Schüler, die sich das Jahr über ehrenamtlich an der Schule betätigt hatten. (Foto: Marco Einfeldt)

Ein ganz besonderer Jahrgang verlässt die Echinger Realschule

Von Alexandra Vettori, Eching

Der Abschlussjahrgang 2017 wird in der Geschichte der Imma-Mack-Realschule als derjenige eingehen, bei dem erstmals alle angetretenen Absolventen auf Anhieb die Mittlere Reife bestanden haben. Auch die Noten der 154 Prüflinge können sich sehen lassen: Fünf haben einen Gesamtdurchschnitt bis 1,5. Es sind Nico Oppelt (1,17), Luisa Eisen (1,36), Hannah Haslauer (1,42), Verena Schmid (1,42) und Rebecca Wilnhammer (1,5). Insgesamt haben 30 Absolventen eine Eins vor dem Komma, der Gesamtdurchschnitt liegt bei 2,53.

Kein Wunder also, dass alle Redner bei der Zeugnisverleihung am Freitag im Echinger Bürgerhaus mit Lob nicht sparten. Der stellvertretende Landrat Robert Scholz hatte aber für den nächsten Lebensabschnitt auch einen Rat parat: "Wenn es nicht ganz so funktioniert, einfach dranbleiben." Wer mit der frisch erworbenen Mittleren Reife jetzt einen Beruf anstrebe, der habe im Landkreis Freising quasi freie Auswahl. Die Arbeitslosenrate liege bei 1,9 Prozent, viele Betriebe suchten dringend Arbeitskräfte. Bürgermeister Sebastian Thaler begann mit Glückwünschen für die Schule selbst, schließlich hat Leiterin Gertraud Weber kürzlich stellvertretend den Bayerischen Verdienstorden für das langjährige Bemühen um Inklusion bekommen, seit Eröffnung der Realschule gibt es hier eine Partnerklasse der Lebenshilfe, die von Kindern mit geistigen Behinderungen besucht wird. Thaler ermahnte die scheidenden Schüler: "Stellt euch im Leben immer wieder die Frage, wo ihr euch einbringen, wo ihr anderen Menschen helfen könnt."

Es scheint allerdings, als sei das für die diesjährigen Absolventen der Echinger Realschule schon eine Selbstverständlichkeit. Wie sonst wäre es zu erklären, dass sich Konrektorin Melanie Schierl, die die erkrankte Schulleiterin bei der Abschlussfeier vertrat, ausdrücklich für den diesjährigen Schlussstreich bedankte: Am vergangenen Donnerstag hatten die jungen Leute überraschend Eis und Crêpes in der Schule verkauft. "Den Erlös der Aktion habt ihr an unsere Partnerklasse gespendet, das ist nicht selbstverständlich", so Schierl. Sie verlas auch die Rede von Gertraud Weber, die wegen einer Fußverletzung nicht kommen konnte. Darin gibt diese den Realschülern mit auf den Weg: "Bleibt nicht stehen, entwickelt euch weiter, so werdet ihr Stützen der Gesellschaft."

© SZ vom 22.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: