Wohnen in Eching:Die Frist läuft

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Noch bis zum 30. Juni können sich Interessierte für einige wenige vergünstigte Grundstücke bewerben, die nach dem Echinger Modell vergeben werden. Es gibt bereits Hunderte Vormerkungen

Von Alexandra Vettori, Eching

Seit Montag läuft die Bewerbungsfrist für die vergünstigten Bauparzellen im Neubaugebiet östlich der Böhmerwaldstraße. Schriftliche Anträge sind im Rathaus bis Donnerstagnachmittag allerdings noch keine eingegangen. Dennoch rechnet man dort mit einer hohen Zahl von Bewerbungen, schließlich gebe es täglich telefonische und schriftliche Anfragen, heißt es aus dem Liegenschaftsamt. Dazu liegen bereits Hunderte Vormerkungen vor.

Die Bewerbungsbögen kann man sich zwar einfach von der Homepage der Gemeinde herunterladen, allerdings muss, gemäß den Vergaberichtlinien, über die der Gemeinderat lange getüftelt hat, eine Reihe von Nachweisen erbracht werden. Das betrifft zunächst das Einkommen, das für das Erbpachtmodell, in dem sieben Reihenhaus-Grundstücke vergeben werden, auf 40 000 beziehungsweise bei Paaren auf 80 000 Euro beschränkt ist. Für die zwölf Doppelhaus-Grundstücke, die im Verkaufsmodell vergeben werden, liegt das maximal erlaubte Einkommen bei 50 000 beziehungsweise 100 000 Euro. Besonders berücksichtigt werden behinderte oder pflegebedürftige Personen, wobei es ebenfalls eines Nachweises bedarf, zudem die Anzahl von im Haushalt lebenden Kindern, Ehrenämter und wie lange man schon in Eching lebt. Eine Rolle spielt sogar, ob die Eltern ebenfalls in der Gemeinde wohnen.

Noch haben die bauwilligen Echinger Zeit, an ihren Bewerbungsunterlagen zu feilen. Bis 30. Juni müssen die ausgefüllten Bogen bei der Gemeinde Eching, Fürholzener Straße 14, abgegeben werden. In welcher Reihenfolge sie eingehen, spielt keine Rolle. Entscheidend ist die Punktzahl, die erreicht wird. Sich parallel für beide Modelle zu bewerben, ist erlaubt, dann muss man allerdings zwei separate Bewerbungsbögen ausfüllen.

Im Gemeinderat hatte es zuvor monatelange Diskussionen um die Kriterien für die Vergabe gegeben. Auch die Frage, ob Personen mit dem Einkommen, auf das die Vergabe jetzt beschränkt ist, sich das vergleichsweise günstige Bauland leisten können, tauchte auf. Im Durchschnitt sind die Bauparzellen östlich der Böhmerwaldstraße 30 Prozent günstiger als der amtliche Bodenrichtwert. Zuzüglich Erschließung kommt der Quadratmeter im Verkaufsmodell auf 895 Euro. Der Erbpachtzins liegt bei 1,5 Prozent, der Grundstückswert liegt ebenfalls 30 Prozent niedriger als der Richtwert. Die jährliche Pacht liegt bei 10,70 Euro je Quadratmeter, ein Reihenmittelhaus kostet so 3000 Euro Erbpacht im Jahr. Dies alles wohlgemerkt zusätzlich zu den derzeit sehr hohen Baukosten.

Dennoch erwarten alle im Echinger Rathaus, dass sich viele Interessenten anmelden werden. Sind die Bewerbungen bis Ende Juni alle eingegangen, werden sie durch die Verwaltung ausgewertet und nach besagten Kriterien mit Punkten versehen. Voraussichtlich in der ersten Augustwoche wird sich der Echinger Gemeinderat dann mit der Liste beschäftigen und endgültig bestimmen, wer zum Zuge kommt.

Wer das nicht tut, der sollte sich nicht entmutigen lassen. Denn der Echinger Gemeinderat hat bestimmt, dass mindestens in zwei weiteren Neubaugebieten vergünstigtes Bauland vergeben wird. In Eching-West zwischen Hollerner- und Maisteigstraße ist geplant, Grundstücke für 16 Doppel- und zwölf Reihenhäuser gemäß den Richtlinien des Echinger Wohnbaumodells zu vergeben. Eine weitere Gelegenheit bietet sich in Dietersheim Süd-Ost am Mühlenweg. Dort sind acht Einfamilien- und 23 Doppelhausgrundstücke dafür vorgesehen. Allerdings gibt es noch keine Entscheidung, ob der Grund verkauft oder erneut auch das Erbpachtmodell angewandt wird.

© SZ vom 24.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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