Wie bei Harry Potter:Begabte Zauberlehrlinge

Lesezeit: 1 min

In einer originellen Rede verglichen Amelie Ebner und Johannes Baumgarth das OMG mit Harry Potters Zauberschule. (Foto: Lukas Barth)

Bester Abiturjahrgang verlässt das OMG in Neufahrn

Von Alexandra Vettori, Neufahrn

Sie sind mit 2,18 der notenmäßig beste Jahrgang, den das Neufahrner Oskar-Maria-Graf-Gymnasium je hatte. Sie haben das beste Durchschnittsergebnis aller Landkreis-Gymnasien, und alle 100 Abiturienten haben den Abschluss geschafft - kein Wunder, dass sich die Absolventen aus Neufahrn wie Zauberlehrlinge fühlten und als Abi-Motto leicht abgeändert auf Harry Potter zurückgriffen. Die Prüfungen, verriet Abiturient Johannes Baumgardt in der launigen Ansprache, sei Pimperlitz gewesen, "im Vergleich zu dem Kampf um das Abi-Motto".

Nicht nur die Dekoration für den abendlichen Schulball hielt sich an Hogwarts, die Zauberschule, auch die Rede von Baumgardt und Amelie Ebner behandelte in sieben Büchern den Werdegang der kleinen Zauberlehrlinge seit dem 16. September 2008. Acht Jahre lang hätten sie sich durch die Schule gemuggelt, jetzt verlasse der letzte Jahrgang, der noch ein Segellager erleben durfte, das OMG, so Baumgardt. An ihren Jahrgangsbaum, der traditionell in der fünften Klasse gepflanzt wird, erinnerte Amelie Ebner, "der ist dann leider kurz darauf abgestorben". Zauberei war im Spiel, dunkle Magie beim Verweisregen und weiße Magie, wie bei der neuen Köchin, die es schaffe, so Ebner, "in einer Auftauküche frisch zu kochen". Auch wenn der Jahrgang ein stolzes Ergebnis vorweise, so leicht lasse er sich auch mit dem verkürzten Gymnasium nicht in den wirtschaftlichen Verwertungsprozess einfügen, betonte Ebner: "Man darf der Leistungsgesellschaft auch mal den Stinkefinger zeigen, mit Weltreisen, sozialen Jahren und Work & Travel."

Dafür hatten auch die offiziellen Gratulanten Verständnis, etwa der stellvertretende Landrat Robert Scholz. Allerdings gab er der Absolvia eine Mahnung mit auf den Weg: "Sie sind die Generation, die lebenslanges Lernen zu ihrem Motto machen wird - und muss." Neufahrns Bürgermeister Franz Heilmeier zollte Respekt für die erzielten Leistungen und wünschte dem Jahrgang, dass er die Kunst erlernen möge, "eigene Wege zu leben, auch wenn viele Ziele nur auf Sicht auszumachen sind". Elternbeiratsvorsitzende Claudia Gaus hatte passend zum Abi-Motto einen sprechenden Hut mitgebracht. Der, gestand sie, könne zwar gar nicht sprechen, vielleicht sei das aber auch besser: "Eigene Entscheidungen zeigen, wer wir sind." Den scheidenden Abiturienten gab sie den Rat: "Hört auf eure innere Stimme und glaubt fest an die Entfaltung eurer Träume."

© SZ vom 25.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: