Wegen steigendem Arbeitspensum:Der Neue will mehr

Lesezeit: 2 min

Stadt erhöht Zuschuss für Marketing-Genossenschaft

Von Alexander Kappen, Moosburg

Ulrich Metzmeier wusste schon, dass das zu seinem Einstand nicht die beste Botschaft war. "Es ist eine undankbare Aufgabe, als Neuer hier her zu kommen und zu sagen, wir hätten gerne mehr - aber wir haben mittlerweile halt auch mehr Aufgaben", sagte Metzmeier, seit 15. Oktober Geschäftsstellenleiter der Moosburger Marketing-Genossenschaft (MeG), am Donnerstagabend im Finanzausschuss des Stadtrats. Er stellte dort die Jahresplanung für 2020 vor und bat darum, den städtischen Zuschuss von bisher 120 000 auf nun 135 000 Euro zu erhöhen. Der Ausschuss bewilligte die Erhöhung mit einer knappen Mehrheit von 6:4 Stimmen. Zudem bekommt die Marketing-Genossenschaft künftig ein Bauhof-Budget von jährlich maximal 250 Arbeitsstunden im Wert von 12 000 Euro unentgeltlich zur Verfügung gestellt.

Nach der Jahresplanung, die Metzmeier dem Gremium vorgelegt hatte, hätten der MeG knapp 20 000 Euro zur Deckung ihres Haushalts gefehlt. Größter Posten sind die Personalkosten in Höhe von 98 400 Euro. Weitere größere Ausgaben sind die Sommernacht mit 24 500 Euro, der Karrieretag mit 20 000 Euro sowie die laufenden Kosten für das Büro inklusive Miete (19 000 Euro). Auf der Einnahmenseite macht der Zuschuss der Stadt mit nun 135 000 Euro den größten Betrag aus. Durch die Mitgliedsbeiträge fließen 28 500 Euro in die Kasse der Genossenschaft. Der Karrieretag generiert Einnahmen von 21 000 Euro, die Sommernacht bringt laut Planung 12 000 Euro ein.

Der städtische Zuschuss von bislang 120 000 Euro war seit 2013 nicht mehr erhöht worden. "In Anbetracht der bekannten Kostensteigerung und der in der Zwischenzeit zusätzlich übernommenen Aufgaben" sei eine Erhöhung des Budgets durchaus angemessen, heißt es in der Beschlussvorlage der Verwaltung. So ist die Marketing eG mittlerweile für die Gestaltung des Christkindlmarkts zuständig und verantwortet auch weiterer Aktionen in der Adventszeit. Die zahlreichen Veranstaltungen während des Jahres "dienen nicht allein der Imagepflege der Kommune, sondern vor allem der Steigerung der Attraktivität, Lebensqualität, und Identifikation aller Einwohner mit der eigenen Stadt", heißt es im Antrag der Genossenschaft. "Veranstaltungen wie die Sommernacht, die Kurzfilmnacht oder die verkaufsoffenen Sonntage kosten einfach Geld", sagte Metzmeier. Und viele Einnahmen durch Eintritt oder Standgebühren zu generieren, sei "grundsätzlich schwierig". Eine Erhöhung der Preise könne die Nachfrage und den Bestand der Veranstaltungen gefährden.

Erwin Weber (CSU) fand es schwierig, dass der Antrag auf einen zehnprozentige Erhöhung des Zuschusses auch mit der "Bereicherung des städtischen Kulturlebens" begründet wurde. Das könne Folgeanträge anderer Kulturschaffender nach sich ziehen. Man könne die Arbeit der MeG für die Stadt "nicht mit Kulturvereinen vergleichen", mahnte Bürgermeisterin Anita Meinelt (CSU). Josef Dollinger (FW), selbst Mitglied der MeG, sagte, er schätze deren Arbeit sehr, "aber eine Steigerung um 27 000 Euro ist mir zu viel". Er schlug 200 unentgeltliche Bauhof-Stunden im Wert von 9600 Euro sowie eine Steigerung des Zuschusses um 10 000 Euro vor: "Das wäre genau das Defizit in der Jahresplanung." Martin Pschorr (SPD) sah den höheren Zuschuss "im Wesentlichen in den gestiegenen Personalkosten" begründet: "Das ist mir zu hoch." Letztlich ging die Erhöhung aber durch.

© SZ vom 09.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: