Vorstoß von Michael Stanglmaier:Gerechten Handel fördern

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Stadträte wollen Moosburg als "Fairtrade Town" zertifizieren lassen

Mehr als 1100 Städte in 24 Ländern sind nach Auskunft von Michael Stanglmaier (Grüne) weltweit bereits als so genannte "Fairtrade Towns" zertifiziert. Seit 2009 könnten auch in Deutschland Städte und Gemeinden faire Kommunen werden. Nun möchte Moosburgs Dritter Bürgermeister, dass die Dreirosenstadt dem Beispiel ihrer Nachbarn Freising, Erding und Landshut folgt und eine Zertifizierung als "Faire Kommune" anstrebt, "um ein Zeichen für die Förderung des gerechten Handels mit den Staaten des Südens zu setzen", wie es in einem fraktionsübergreifenden Antrag an den Stadtrat heißt, den auch Jugendreferent Johannes Becher (Grüne), Migrationsreferent Hans Reif (FW), Marketingreferent Alfred Wagner (UMB), Schul- und Kita-Referent Gerd Beubl (SPD) sowie Finanzreferent Jörg Kästl (ÖDP) unterzeichnet haben.

"Fairtrade Towns fördern in ihrem Bereich einen fairen Handel, indem sie selbst Produkte aus fairem Handel beziehen, aber auch die öffentliche Aufmerksamkeit durch ihr Handeln darauf richten", erläutert Stanglmaier in einem Schreiben das Konzept der Kampagne. Fairer Handel garantiere den Bauern und Bäuerinnen in den Entwicklungsländer gerechte Preise, damit sie von ihrer Arbeit auch in ihrer Heimat menschenwürdig leben könnten. Der faire Handel fördere gezielt die besonders benachteiligten, kleinbäuerlichen Familien und deren Selbsthilfeinitiativen. Die Organisationen setzten sich für eine nachhaltige Entwicklung von Ökologie, Bildung und Frauenförderung ein. "Fairer Handel ist damit auch eine der wichtigsten Maßnahmen, um Fluchtursachen zu bekämpfen", so Stanglmaier.

Um als Fairtrade Town zertifiziert zu werden, muss eine Kommune fünf Kriterien erfüllen. Als Erstes ist ein Stadtratsbeschluss nötig, wonach die Kommune den Status einer Fairtrade Town anstrebt und bei allen Sitzungen sowie im Bürgermeisterbüro Kaffee und andere Produkte aus fairem Handel anbietet. In einem zweiten Schritt muss eine Steuerungsgruppe gegründet werden, um die Aktivitäten am Ort zu koordinieren. Dafür, so steht es im Antrag, soll die Moosburger Stadtverwaltung einen Mitarbeiter zur Verfügung stellen. Zudem müssen in Geschäften und Gastronomiebetrieben der Stadt jeweils mindestens zwei Produkte aus fairem Handel angeboten werden. Die Anzahl der teilnehmenden Geschäfte richtet sich nach der Einwohnerzahl. Viertes Kriterium ist, dass jeweils mindestens eine Schule, eine Kirche und ein Verein in Moosburg Fairtrade-Produkte verwenden und Bildungsaktivitäten zum fairen Handel im Programm haben. Und schließlich muss die Kommune die Kampagne auf der eigenen Homepage kommunizieren und über eine entsprechende Presse- und Öffentlichkeitsarbeit medienwirksam begleiten.

© SZ vom 21.07.2016 / axka - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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