Vorerst noch eine Version:Heilmeier wirbt für Verlängerung der U6

Lesezeit: 2 min

Neufahrner Bürgermeister bringt neuen Schwung in die U-Bahn-Diskussion und will andere Politiker mit ins Boot holen

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Es ist eine Vision, und wenn sie je realisiert werden soll, braucht es wohl einen langen Atem: die Verlängerung der U-Bahn-Linie 6 von Garching über Dietersheim bis Neufahrn. Für Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne) ist das ein wirklich "wichtiges Projekt", wie er betont, und dafür hat er nun auch bei den sechs Bürgerversammlungen im ganzen Gemeindegebiet die Werbetrommel gerührt. Die Idee ist nicht neu, aber der Neufahrner Rathauschef bringt sie nun wieder verstärkt ins Gespräch. Auch die anderen Nordallianz-Kollegen sowie die Oberbürgermeister von Freising und Erding will er mit ins Boot holen.

Bei den Bürgerversammlungen ist freilich auch deutlich geworden: Für viele ist die schnelle Lösung partieller Probleme deutlich wichtiger. Bei der Busverbindung nach Garching zum Beispiel wäre eine Taktverdichtung gut, regte ein Teilnehmer in Neufahrn an, "das könnte heute schon helfen". Und wenn die Linie noch mehr genutzt würde, würde das bestimmt auch den Bedarf für die U-Bahn-Verlängerung untermauern, meinte er. Heilmeier versprach, das zu "überprüfen", verwies aber auch darauf, dass die Buslinie auch jetzt schon einer der "bestgenutzten" sei.

Für die Sicherheit der Radler und Fußgänger in der Bahnhofstraße müsste man endlich mehr tun, forderte ein anderer Zuhörer. Die Situation werde immer schwieriger. Zum Teil sei es kaum noch möglich, die Straße auch nur zu überqueren. Von den Autofahrern würden "massenhaft Verkehrsregeln verletzt", weiß auch Bürgermeister Heilmeier. Umso mehr erhofft er sich nun vom bereits beschlossenen Einstieg der Gemeinde in die Überwachung des "fließenden Verkehrs". Dann könne man selbst Kontrollen in Auftrag geben, und müsse "nicht mehr nur der Postbote" sein, der Probleme allenfalls der Polizei mitteilen könne.

Zugleich appellierte Heilmeier an die Bürger, den 20. Januar zu "blocken". Dann findet ein Bürgerspaziergang durch die Ortsmitte statt. Es wird die Auftaktveranstaltung für das "Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept" - kurz ISEK - sein, das im Rahmen des Städtebauförderungsprogramms ausgearbeitet werden soll. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auch auf Verbesserungen im Bereich Verkehr gelegt, und da wird es gerade auch um die Bahnhofstraße gehen.

Ein Dauerthema sind in Neufahrn auch die Flughafenparker. In der Bürgerversammlung beklagte ein Anwohner aus dem Neufahrner Norden erneut massive Probleme am Kurt-Kittel-Ring rund um die Einmündung Massenhausener Straße. Für Autofahrer sei der Bereich oft kaum noch einsehbar, hieß es, deshalb müsste dort ein Halteverbot ausgesprochen oder zumindest die Parkzeit begrenzt werden. Entsprechende Regelungen waren in der Vergangenheit mit der Polizei erörtert und als "nicht erforderlich" verworfen worden, wie Heilmeier erklärte. Er will das Thema noch einmal aufs Tapet bringen, warnte aber auch: Das Problem würde mit einem Parkverbot oder einer Parkzeitbegrenzung nur in andere Straßen "verschoben".

Eine Ausweitung des Halteverbots an der Jahnschule wünscht sich eine Nachbarin der dortigen Grundschule. In der Früh und mittags herrsche vor der Zufahrt zu ihrem Haus "totales Chaos", berichtete sie in der Bürgerversammlung. Die Straße sei dann "völlig verstopft", und wenn sie selbst mit ihrem Wagen aus der Einfahrt wolle, müsse sie "jemand rausschicken und den Verkehr aufhalten" lassen, um überhaupt eine Chance zu haben. Verantwortlich dafür sind nach ihren Beobachtungen vor allem Mütter, die mit ihren Autos sogar auf den Gehweg fahren, um die Kinder in die Schule zu bringen. "Die meinen, sie müssen ihre Kinder bis ins Klassenzimmer fahren", schimpfte die verärgerte Anwohnerin.

© SZ vom 06.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: