Vor Debatte im Stadtrat:Auch VCD gegen Ausbau der Schlüterbrücke

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In dieser Woche wird der Freisinger Stadtrat noch einmal über die mögliche Verbreiterung der Schlüterbrücke beraten. Die Grünen haben die knappe Zustimmung zu dem Projekt im Planungsausschuss für das Plenum reklamiert - und die Entscheidung dürfte im Gesamtstadtrat am Ende ähnlich knapp ausfallen. Nach der Allianz Klimanotstand hat sich nun auch der Verkehrsclub Deutschland (VCD) noch einmal deutlich gegen den vierspurigen Ausbau der Isarquerung im Süden der Stadt ausgesprochen.

"Es kann nicht sein, zwar dauernd vom Klimaschutz zu sprechen, dann aber den Autoverkehr dennoch erheblich auszubauen, das passt nicht zusammen", argumentiert der VCD-Kreisvorsitzende Alfred Schreiber. Vielmehr sollten der ÖPNV und der Radverkehr verstärkt ausgebaut werden. "Eine breitere Schneise durch das Flora-Fauna-Habitat sollte unter allen Umständen vermieden werden."

Die der Planung zugrunde liegenden Verkehrszahlen würden weiterhin vom Bau einer dritten Startbahn am Münchner Flughafen ausgehen, die aber nach Aussagen von Ministerpräsident Markus Söder vom Herbst vergangenen Jahres "de facto vom Tisch ist", kritisiert Schreiber. Zudem müsse es eigentlich Ziel der Stadt sein, kurze und schnelle Verbindungen innerhalb von Freising zu schaffen. Die Zerschneidung der Stadt durch Isar und auch Bahnlinie müsse überwunden werden, so Schreiber weiter.

Gut geeignet dafür seien Isarstege mit direkten und kurzen Wegen für Rad- und Fußverkehr. Der Nordsteg an der Isar sei ein gutes Beispiel dafür, nun müsse unbedingt auch der Südsteg realisiert werden. Damit würde eine äußerst attraktive Wegeverbindung von Lerchenfeld über Seilerbrückl und Schlüter zur Angerstraße und über die Feldfahrt bis Vötting/Weihenstephan geschaffen. "Die Stadt der kurzen Wege" sei die zukunftsorientierte Form der Mobilität - und nicht überholte Verkehrsplanungen mit immer weiterem Ausbau der Straßen, so der VCD abschließend.

© SZ vom 03.02.2021 / vo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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