Visionen für Freising:Junge Ideen für eine alte Stadt

Warum Freising seine Studenten und ihre grenzenlose Vorstellungskraft braucht.

Kommentar von Eva Zimmerhof

Ach Freising, Du brauchst diese jungen Ideen, von unverbrauchten und unvoreingenommenen Köpfen, mit dieser grenzenlosen Vorstellungskraft, die für Seilbahnen auf Deinem Domberg und Naturbäder in Deiner Mitte reicht. Für einige mögen das vielleicht Spleens sein, doch haben sich die Landschaftsarchitektur- und Architektur-Studenten, von denen sie stammen, nicht aus Jux, sondern ernsthaft mit Deiner Stadtplanung beschäftigt. Freising, Du brauchst Köpfe, die Veränderung wollen für den Domberg, und zugleich so viel Verstand haben, ausreichend Altes zu bewahren. Wie die Studentin, die einen ebenso hübschen wie praktisch nutzbaren neuen Park schafft, dafür aber den barocken Brunnen ebenso wenig wie die 200 Jahre alte Linde antastet. Wenn alles immer so bleibt wie es ist, ist es damit nicht automatisch gut. Stillstand kann auch lähmen.

Stimmt Freising, es wird jetzt schon so viel aufgegraben, neugepflastert und gerüttelt in deinen Eingeweiden. Aber gib es zu, es ist Zeit für eine Frischzellenkur durch junge Hirnzellen: Die Visionen der Studenten, die im Lindenkeller ausgestellt sind, begeistern Deine Stadtbaumeisterin und Deinen Stadtplanungsreferenten. Und Deine Planer bekommen Impulse - ganz kostenlos. Doch ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Die Studenten haben selbst etwas davon: die Chance, den eigenen Wohnort zu gestalten. Okay, nur als Animation, als offiziellen Impuls. Die Stadt lässt sie nicht wirklich planen. Aber in der Medizin ist ein Impuls ein Anstoß, eine Erregung, die von den Nerven auf die entsprechenden Zellen oder Muskeln übertragen wird. Ohne Impuls keine Bewegung. Freising, was wärst du ohne deine Studenten?

© SZ vom 09.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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Ausstellung der Stadt
:Per Seilbahn auf den Domberg

Sie haben Visionen zur Gestaltung markanter Plätze in Freising entwickelt: Die Entwürfe von Studenten der Technischen Universität und der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf sind derzeit im Lindenkeller zu sehen.

Von Eva Zimmerhof

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