Die Pläne der Echinger Rathausarchitekten, störendes Grundwasser von der Baustelle an der Roßbergerstraße versickern zu lassen, haben die Anlieger dort enorm verunsichert. Bei einer Informationsveranstaltung hatte die Gemeinde versucht, die Bedenken zu zerstreuen, was aber offenbar nicht ganz gelungen ist. Bürgermeister Sebastian Thaler berichtete dem Gemeinderat von einer sehr kontroversen Versammlung mit teilweise erbittertem Widerstand.
Für den Fall, dass Grundwasser in die Rathausbaustelle eindringen sollte, hat die Gemeinde vorbeugend ein Rohrnetz zur Ableitung installieren lassen, das in den Pfarrgarten an der Roßbergerstraße führt. Dort soll das Wasser in fünf Schluckbrunnen versickern. Das potenzielle Aufkommen sei minimal, erläuterte der Geologe Adrian Huber von der planenden Firma. Lediglich beim Austausch einer gut 50 Quadratmeter großen Bodenplatte sei das Problem mit dem Grundwasser überhaupt relevant. Die maximale Pumpleistung zum Versickern liege bei 50 Litern pro Sekunde. Der Grundwasserpegel war vor Weihnachten noch so tief, dass die Gemeinde zunächst auf die Vorsorgemaßnahme komplett verzichten wollte. Erst die starken Niederschläge zum Jahreswechsel haben zu einem Umdenken geführt. Allerdings sei das Abpumpen weiterhin nur eine Notfalleinrichtung, versicherten die Planer. Anhand der geringen Wassermengen könnten nach Darstellung des Geologen ohnehin nur höchstens drei Anwesen betroffen sein. Die rechnerisch maximal denkbare Veränderung dort wäre laut Huber ein Pegelanstieg um etwa zehn Zentimeter, nach einer Viertelstunde wäre das Wasser abgeflossen. Drei Messstationen seien als Frühwarnsystem installiert worden. "Wenn das Grundwasser bei den Anwohnern in eine bedenkliche Höhe kommt, werden die Pumpmaßnahmen sofort ausgesetzt", versprach der Bürgermeister. Im Gemeinderat bestätigte Otmar Dallinger (Freie Wähler), man habe "einen sehr, sehr hohen Sicherheitskomfort" angesetzt.