Vernissage:Neue Begegnungen im Alten Gefängnis

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Vereinsvorsitzender Dieter Hammer legt letzte Hand an, am Freitag wird die neue Fotoausstellung des Freisinger Mohrs im Alten Gefängnis eröffnet. (Foto: Marco Einfeldt)

Der Kunstverein "Freisinger Mohr" eröffnet an diesem Freitag seine diesjährige Fotoausstellung. Zu sehen sind Werke von 18 Fotografen. Das Motto erlaubt den Künstlern viel Spielraum bei der Motivwahl.

Von Raphael Ostertag, Freising

Es gibt eine Vielzahl von Begegnungen. Sei es das tägliche Zusammentreffen mit Menschen, seien es Blicke die sich auf der Straße finden oder ein bestimmter Gedanke, dem man unvermittelt "begegnet". Was aber genau eine Begegnung sein soll, ist schwer zu sagen. Denkanstöße dazu liefert die Fotoausstellung "Begegnungen" des Kunstvereins Freising. Die Vernissage ist am Freitag, 15. Februar, um 18.30 Uhr.

Bereits zum neunten Mal organisiert der Kunstverein "Freisinger Mohr" eine Fotoausstellung im Alten Gefängnis. Fünf Räume und ein Gang dienen als Ausstellungsfläche für rund 75 Fotos. Die Mottos früherer Ausstellungen lauteten "Analog", "Kontraste" oder "Perspektiven", und auch der aktuelle Titel "Begegnungen" bietet den Fotografen viel Freiheit bei der Motivwahl. So sieht man auch in diesem Jahr grundverschiedene Ansätze der 18 teilnehmenden Fotografen. Manche Fotos scheinen auf den ersten Blick so weit von "Begegnung" entfernt zu sein, dass es erst längeren Betrachtens bedarf, um auf eine Verbindung zu kommen.

So zum Beispiel bei den Bildern von Lars Herrmann und Jürgen Lechner. Erst beim genauen Hinsehen fällt auf, dass es sich um eine Mischung aus Foto und Zeichnung handelt. Während der Hintergrund aus einer undeutlichen Fotolandschaft besteht, heben sich darauf fiktive Zeichnungen ab. Auch das könne man als eine Art der Begegnung bezeichnen, erklärt Dieter Hammer, der Vorsitzende des Kunstvereins. Dasselbe kann man auch von den Fotos von Maren Haase sagen. Ihre Bilder zeigen Innenansichten verlassener Gebäude, augenblicklich beschleicht den Betrachten ein Gefühl von Vergangenem. "Man begegnet der Erinnerung an etwas", sagt Hammer über die Fotos.

Auch er finde das Thema sehr spannend, da es äußerst weit zu fassen sei und auf so viele Arten angegangen werden könne. Seine eigenen vier Bilder haben den Titel "PS 124,7" und zeigen Vogelpaare in unterschiedlichen Positionen. Erklären, was das genau bedeute, sei schwer, das gibt Hammer zu, jedoch habe auch das schlussendlich etwas mit einer Begegnung zu tun.

Nicht zu viel im Voraus loben wolle Hugo Regotta, aber dieses Jahr seien die Fotos äußerst interessant, erzählt der Sprecher des Kunstvereins, der auch mit eigenen Bildern teilnimmt. "Das Thema Begegnung halte ich für sehr reizvoll. Vielen Menschen begegnet man und es ist nicht unwahrscheinlich, dass man sich nie wieder sieht", sagt er. Und es gebe bei so einem Thema natürlich viel Spielraum für die Fotografen.

Angetan zeigt er sich vom Alten Gefängnis als Ausstellungsfläche. "Wir sind gottfroh, dass wir solche Räume zur Verfügung haben", betont er. Denn es sei nicht so einfach, einen passenden Platz für eine solche Ausstellung zu finden, andernorts zahle man außerdem deutlich mehr für die Miete.

18 Fotografen nehmen in diesem Jahr teil, ungefähr so viele wie in den vergangenen Jahre. Die Mehrheit komme aus der Region, aber auch neue Teilnehmer sind diesmal mit dabei. Darüber freue man sich natürlich sehr, sagt Barbara Birke, Mitglied im Kunstverein. Der "Freisinger Mohr e.V." wurde 1995 mit dem Ziel gegründet, die regionalen bildenden Künste zu fördern, sowie aktuelle Kunsttendenzen zu vermitteln. Dass dieses Ziel erreicht worden ist, zeigt sich einmal mehr an der aktuellen Ausstellung, auch wenn, deren Wesen ebenso anspruchsvoll zu erfassen, wie die Frage nach dem Wesen der Begegnung.

Die Fotoausstellung "Begegnungen" ist von Samstag, 16. Februar, bis zum 24. Februar im Alten Gefängnis zu sehen. Am Donnerstag und Freitag von 16 bis 20 Uhr und am Wochenende von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

© SZ vom 15.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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