Verkehrspolitik:Beraten und bewerten

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Der Stadt Moosburg liegen jetzt Daten zur Zahl der Lastwagen in der eigentlich verkehrsberuhigten Innenstadt vor. Das Durchfahr-Verbot für Brummis durchzusetzen, bereitet unterdessen weiter Probleme

Von Alexander Kappen, Moosburg

Die Verkehrsberuhigung in der Innenstadt und die strikte Umsetzung des bereits geltenden Lastwagen-Durchfahrverbots im Zentrum beschäftigen den Moosburger Stadtrat auch weiterhin. Martin Pschorr (SPD) wiederholte in der vergangenen Sitzung seine Beobachtung, wonach "trotz des Durchfahrverbots immer noch ein großer Teil der Lastwagen mitten durch die Stadt fährt", weil wegen der "Lieferverkehr frei"-Schilder "jeder, der irgendwo in Moosburg einen Betrieb beliefert, offiziell durchfahren darf". Eine Lösung ist laut Bürgermeisterin Anita Meinelt (CSU) aber so schnell nicht in Sicht.

Pschorr erkundigte sich, was denn bei dem im März angekündigten Gespräch mit den Fachbehörden heraus gekommen sei. "Wir haben uns zusammengesetzt, aber das ist nicht so einfach", sagte die Bürgermeisterin. "Mein Ansatz war ja, den Lieferverkehr direkt am Kreisel von der Staatsstraße 2350 über die Westtangente umzuleiten", erläuterte Meinelt. Es habe geheißen, man müsse jetzt erst mal die Lastwagen zählen. Kürzlich habe man einen Packen Zahlen bekommen, "jetzt müssen wir beraten und die Zahlen bewerten". Wie es weitergehe, so die Bürgermeisterin, "kann ich heute aber noch nicht sagen".

Evelin Altenbeck (Grüne) wies - wie bereits im März - auf das fehlende gelbe Schild hin, das einst bei der Friedhofsmauer an der Münchener Straße auf Höhe der Abzweigung zur Westerbergstraße hing, den Lastwagenverkehr auf die Westerbergstraße leitete und inzwischen abmontiert worden ist. Es sei das Ansinnen der Behörden, so wenige Schilder wie möglich aufzustellen, erläuterte Meinelt. Durch das Durchfahrverbot in der Innenstadt gelten die gelben Hinweisschilder, welche die Lastwagen explizit zum Abbiegen Richtung Westerbergstraße animieren, offenbar als nicht mehr relevant. Altenbeck sieht das anders: "Das hilft schon was", sagte sie. Auf der anderen Seite der Innenstadt gebe es nach wie vor das gelbe Schild, das den Lastwagenverkehr nach der Baywa-Unterführung rechts Richtung Bahnhof lotse. "Von dieser Seite fahren dadurch weniger Lastwagen durchs Zentrum - vielleicht kann man ja beantragen, dass auch das Schild am Friedhof wieder hinkommt".

Pschorr erkundigte sich, wann nun mit einer Abstufung der Staatsstraße durch die Innenstadt zur Ortsstraße zu rechnen sei. Die Westumfahrung soll im Gegenzug zur Staatsstraße werden. "Aber vor 2020 geht da laut Bauamt wegen der Gewährleistungsfrist nichts", betonte Meinelt erneut. "Gibt es da denn irgendwas Schriftliches, in dem diese Gewährleistungsfrist festgeschrieben ist?", hakte Pschorr nach. Die Bürgermeisterin versprach, die Dokumente herauszusuchen und den Stadträten zu übermitteln. In jedem Fall werde man aber im kommenden Jahr schon damit beginnen, mit dem Freistaat, dem Kreis und der Stadt Verträge für die Auf- und Abstufungen der Straßen zu erarbeiten. Dafür gebe es "ein Bekenntnis von allen Seiten".

© SZ vom 26.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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