Veranstaltungsreihe:Ein ganzes Jahr für die Demokratie

Lesezeit: 2 min

Freising beteiligt sich an Aktion vom "Wertebündnis Bayern"

Von Alexandra Vettori, Freising

Es wird ja gerade viel geredet über und gehadert mit der Demokratie, das ist einerseits gut. Denn Demokratie lebt auch durch den Disput. Nicht so gut ist, dass ihr Wert immer öfter in Zweifel gezogen wird, so man sich überhaupt noch mit ihr beschäftigt. Das Freisinger Kreisbildungswerk, die Stadt Freising und die örtliche Volkshochschule wollen genau das anstoßen und beteiligen sich in diesem Jahr erstmals an der "Langen Nacht der Demokratie". Weil Corona-bedingt heuer aber alles nur in ganz kleinem Rahmen stattfindet, wird aus der Langen Nacht jetzt ein ganzes Jahr.

Freising reiht sich mit der Teilnahme in eine Reihe von 30 bayerischen Gemeinden und Städte ein, darunter München, Würzburg und Nürnberg. Ins Leben gerufen haben die Aktion das "Wertebündnis Bayern" und das "Netzwerk Politische Bildung". In Freising lag die Organisation der Aktivitäten von rund 20 lokalen Institutionen vor allem in den Händen von Johanna Sticksel und Marita Hanold vom "Treffpunkt Ehrenamt der Stadt. Eigentlich war ihr Ziel für die Lange Nacht am 2. Oktober ein großes Spektakel an vielen Orten der Stadt, jetzt wird ein bescheidener Startschuss zu einem Veranstaltungsjahr daraus.

Konkret besteht der Startschuss aus einer Ausstellungseröffnung im Gebäude der Freisinger Volkshochschule, gezeigt wird "Freiheit und ich". Die Ausstellung der Nemetschek-Stiftung lädt Jung und Alt zu einer Entdeckungsreise auf der Spur der Freiheitsrechte ein. "Eine wunderbare Ausstellung", schwärmte der Freisinger VHS-Leiter Oliver Dorn bei der Programmpräsentation. Laut Ankündigung lässt die Schau bis 11. Oktober Freiheitsrechte aus neuen Blickwinkeln sehen und "am Ende erlebt jeder seinen eigenen Weg in die Freiheit". Am Tag der Ausstellungseröffnung pflanzt der Freisinger Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher außerdem noch einen Demokratie-Baum.

Die so genannten "Teaser-Veranstaltungen" der Langen Nacht der Demokratie sind eigentlich schon am 25. September gestartet, wenn auch ohne großes Publikum. Seither bietet die Stadtbücherei Freising einen Büchertisch zu "Demokratie und Europa" und die örtliche Buchhandlung Pustet tut selbiges mit Büchern rund um Demokratie und Deutsche Einheit. Am 16. und 17. Oktober veranstaltet die VHS Freising im Rahmen des Demokratie-Programmes ein Seminar zu Gewaltfreier Kommunikation. Um eine neue Methode für Gruppenentscheidungen geht es beim Vortrag "Demokratie 2.0", den VHS, Faires Forum und das Fachgeschäft für ökologisches Bauen, "Lebensart", veranstalten.

Wenn alles glatt geht, wird man auch beim Uferlos 2021 dabei sein, mit einem Politik-Forum, veranstaltet vom Arbeitskreis Jugendpolitik. Allerdings, sagte Organisatorin Johanna Sticksel, "da wollen wir noch nicht so laut schreien". Momentan sei unsicher, ob das Uferlos 2021 stattfinde. Weiter im Programm sind ein Seminar zu interkultureller Kommunikation, ein Film, eine Stadtführung mit Ralf Grabuschnig an Schauplätze der Räterepublik in der Freisinger "Provinz", Diskussionsabende und ein Chorauftritt zum Europatag, einen Polit-Talk beim Grill-Duell und vieles mehr.

© SZ vom 25.09.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: