Veranstaltung:Lernen für das nächste Mal

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Das Sommerfestival auf dem "Plan" kommt gut an, auch wenn bei der Premiere nicht alles ganz rund läuft

Von Alexander Kappen, Moosburg

Sieben Jahre nach der ersten und einzigen Auflage des Moosburger Festspiels haben sich die Kulturbegeisterten in der Stadt 2017 wieder über ein mehrwöchiges Open-Air-Event freuen dürfen. An drei Wochenenden präsentierte der verantwortliche Verein "Kultur Moosburg" bei der Premiere des Sommerfestivals auf dem "Plan" ein breites Spektrum von Musik über Film bis hin zur Kleinkunst. Auch wenn im ersten Anlauf nicht gleich alles rund lief, zogen die Veranstalter am Ende ein positives Fazit und kündigten an, das im Zwei-Jahres-Rhythmus geplante Festival in jedem Fall fortsetzen zu wollen.

Eigentlich hatten die Organisatoren bei den neun Veranstaltungen des Festivals mit insgesamt 3800 Zuschauern gerechnet, wie Kulturvereinsvorsitzender Rudolf Heinz sagte. Gekommen sind am Ende nur etwa 2800. Schuld daran war zum einen, dass eine der drei Freilicht-Kinoveranstaltungen wegen technischer Probleme komplett ausfallen musste. Vor allem aber ging das Konzept mit der Red-Corner-Night (RCN) ganz und gar nicht auf, mit der nicht zuletzt das jüngere Publikum hätte ins Boot geholt werden sollen.

Die RCN war als eine Art Kompensation für das mehrtägige Red-Corner-Festival gedacht, das mangels eines geeigneten Grundstücks schon seit Jahren nicht mehr hatte stattfinden können. Die Idee, statt eines ganzen Wochenendes mit Musik und Camping auf einem weitläufigen Gelände einen Abend mitten in der Altstadt anzubieten, verfing jedoch nicht. Mit 1000 Besuchern hatten die Organisatoren bei der Red-Corner-Night kalkuliert - gekommen sind am Ende nur knapp 200.

An den Bands lag es allerdings nicht. Neben lokalen Vertretern wie Minor Movement und Everlasting Silhouette traten mit Antiheld und vor allem dem Headliner Russkaja auch überregional bekannte und renommierte Gruppen auf. Und die ließen - wenige Zuhörer hin oder her - erst gar keine schlechte Laune aufkommen und sorgten für beste Festival-Stimmung. Mehr Besucher und ebenfalls sehr gute, wenn auch ganz andere Musik gab es beim Konzert des Kammerorchesters und bei der "Bayerischen Sommernacht" mit Luz Amoi, dem Monika-Drasch-Quartett und Gruberich. Nach dem Kino-Wochenende sorgten zum Abschluss die Bühne Moosburg und die Laienspielgruppe Langenbach, der Vizeweltmeister im Zaubern, Sebastian Nicolas, und allen voran die österreichische Kabarett-Legende Josef Hader für beste Unterhaltung. Allein Letzterer lockte 650 Besucher auf den "Plan".

Nicht funktioniert hat das Konzept mit den Verpflegungsständen in der Innenstadt, die von den Besuchern kaum angenommen und nach dem ersten Festival-Wochenende nicht mehr aufgebaut wurden. Aber das verbuchen die Organisatoren als eine Erfahrung, die man bei der Premiere eines solchen Großereignisses eben sammeln muss, um für das nächste Mal daraus zu lernen.

© SZ vom 28.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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