Varianten werden geprüft:Offene Standortfrage

Lesezeit: 2 min

Neufahrn soll eine neue Kinderkrippe bekommen

Die Gemeinde soll eine neue Kinderkrippe bekommen, so dass die Einrichtung am Lohweg verlagert werden kann. Die Räume dort soll dann die Nachbarschaftshilfe übernehmen, die im darüber liegenden Stockwerk ihre Vereinsräume hat und dann endlich auch die vom Gemeinderat bereits 2013 beschlossene Großtagespflege realisieren könnte. Auch der Kinderpark könnte dann wieder dorthin zurückkehren. Er hatte vor Jahren der Krippe weichen müssen.

Der neue Krippen-Standort ist allerdings noch offen: Die Erweiterung des geplanten Kindergartens am Auweg zum Kinderhaus samt Krippe wird ebenso geprüft wie die mögliche Nutzung von Containerräumen des Kindergartens am Keltenweg. Verworfen wurde dagegen die Idee des Bauamts, einen Neubau für zwei Gruppen an der Bahnhofstraße zu errichten. Dort hätte die Gemeinde das "Brandmeier-Grundstück" gegenüber dem Ärztehaus zur Verfügung gestellt. Dafür stark gemacht hatte sich auch Verkehrsreferent Florian Pflügler (ÖDP). Die Lage wäre zentral und viele Kinder würden schließlich nicht mit dem Auto gebracht, gab er zu bedenken. Außerdem seien die Krippen dann nicht so stark im Neufahrner Süden konzentriert - dort befinden sich momentan beide bestehende Einrichtungen.

"Faszinierend" fand auch Bauamtsleiter Michel Schöfer den Standort Bahnhofstraße, denn "auch die Ortsmitte muss versorgt werden". Außerdem versuchte er die Idee mit dem Hinweis auf ein Förderprogramm schmackhaft zu machen. Voraussetzung dafür ist, das die Baumaßnahme bis Ende 2017 abgeschlossen ist. An der Bahnhofstraße wäre das "gerade noch machbar", weil es sich um ein "isoliertes Projekt" handeln würde, sagte Schöfer.

Allerdings würde die Bahnhofstraße mit einer Krippe dort morgens und mittags "komplett lahmgelegt", befürchtete Beate Frommhold-Buhl (SPD). Das wäre nicht nur lästig, sondern habe auch Gefahrenpotenzial. Auch Kindergartenreferent Josef Eschlwech (Freie Wähler) fand die Vorstellung "unmöglich, da so ein kleines Märchenhäuschen für gerade einmal 24 Kinder hinzustellen". Die Abstimmung, ob der Standort zumindest geprüft werden soll, endete mit 11:11 - und wurde damit abgelehnt. Einig war man sich, dass ein anderer Standort gefunden werden muss - zumal der Beschluss, die Räume für die Großtagespflege freizumachen, schon lange steht.

Immer wieder hatte die Nachbarschaftshilfe Vorstöße unternommen, um das Projekt voranzutreiben. Unterstützung bekam sie jetzt durch einen fraktionsübergreifenden Antrag von SPD, Freien Wählern und CSU. Denn das Thema hat eine neue Brisanz bekommen: Seit der Kinderpark der Krippe am Lohweg weichen musste, betreibt die Nachbarschaftshilfe ihn in einem ehemaligen Büro im ersten Stock. Mehrfach hatte sie darauf hingewiesen, dass das baurechtlich nie genehmigt werde und das auch haftungsrechtliche Konsequenzen haben könnte. Im Dezember hat das Landratsamt nun den Antrag auf Nutzungsänderung endgültig abgewiesen - weil Rettungswege fehlen und der Zugang durch den Küchenbereich führt. Eine neue Heimat könnte der Kinderpark in der Großtagespflege bekommen, wenn diese die Krippenräume im Erdgeschoss beziehen könnte.

© SZ vom 02.03.2016 / bg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: