Update:Maden quellen aus der Tonne

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(Foto: Privat)

Landratsamt und Gemeinde gehen gemeinsam gegen die Plage vor

Von Alexandra Vettori

In der Rubrik "Update" beleuchtet die Freisinger SZ aktuelle Entwicklungen bei verschiedenen Themen im Landkreis. Auf welchem Stand ist ein Projekt? Wurde gegen Missstände vorgegangen und wie? Diesmal geht es um das Müllproblem an Angermaierweg in Neufahrn.

Es tut sich nicht wirklich etwas beim Dauerthema Müllflut an einem Anwesen an der Echinger Straße, Ecke Angermaierweg in Neufahrn. Vier Wohnungen und zwei Gastrobetriebe produzieren dort offenbar solche Mengen an Abfall, dass die bestehenden Lagerkapazitäten nicht ausreichen. 2015 hat die Gemeindeverwaltung bereits den ersten Eintrag zu Problemen verzeichnet. Seit Jahren beschweren sich die Anwohner, erst im vergangenen Frühjahr über eine Rattenplage. Im April legte sogar jemand Feuer an den Müllcontainern.

Aktuell graust es den Anwohnern vor einer zwei Meter breiten Maden-Straße, die sich quer über den Angermaierweg zieht, mit Tausenden Maden , wie ein Anwohner schätzt. "Dies ist geschuldet der von der Gemeinde bisher nicht konsequent unterbundenen Müllablagerungen auf dem Anwesen der Echinger Straße", so schreiben die Nachbarn unter eine Mitteilung, die sie an diverse Mailadressen in Rathaus, Landratsamt, Gemeinderat und Medien geschickt haben, Beweisfotos inklusive. Sie fordern, dass endlich etwas getan wird, um die Missstände abzustellen.

Tatsächlich wird einiges getan. Im vergangenen November erhielt die Hausverwaltung laut Landratsamt ein Zwangsgeld und die Auflage, mehr Mülltonnen aufzustellen. Dem ist die Verwaltung nachgekommen. Auch hat der im Haus ansässige Lebensmittelmarkt eine verschließbare Tonne für Gewerbeabfall.

Die aktuelle Madenflut stellt die Behörden aber vor ein Problem, wie Landratsamtssprecher Robert Stangl erklärt: "In den privaten Biotonnen sind Fleischreste in kleinen Mengen legitim, da gibt es öfter Maden. Für den Lebensmittelhändler aber nicht. Wir sind jetzt in der Nachweispflicht, aus welcher Tonne die Maden kommen." Dennoch bleibt nicht nur das Landratsamt am Ball, wie Stangl versichert. Auch aus dem Neufahrner Rathaus meldet die zuständige Abteilungsleiterin Viktoria Hermann, dass man sich in Gesprächen mit den beteiligten Personen befinde. Und sie kündigt an: "Da ist eine Lösung in Sicht, nur Genaueres kann ich dazu jetzt noch nicht sagen."

© SZ vom 06.08.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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