Unterstützung erwünscht:Musik und Theater auf dem "Plan"

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Der Verein "Kultur Moosburg" hat für das Jahr 2017 einiges vor und hofft jetzt auf einen städtischen Zuschuss

Von Alexander Kappen, Moosburg

Als der Stadtrat im vergangenen Herbst den Haushalt für dieses Jahr beriet, gab es angesichts der mehr als angespannten Finanzsituation der Kommune kaum einen Posten, der nicht auf seine zwingende Notwendigkeit abgeklopft wurde. Das ging so weit, dass fast um jede Zeitschrift und jeden neuen Gesetzestext, die für die Verwaltung angeschafft werden sollten, eifrig gefeilscht wurde. Beim Verein Kultur Moosburg hatten sie angesichts der Lage das Gefühl, dass da wohl nichts zu holen ist. Deshalb verschoben sie ihr Open-Air-Festival, das eigentlich dieses Jahr auf dem "Plan" stattfinden sollte und für das sie einen städtischen Zuschuss benötigen, auf 2017. Am kommenden Montag, 4. April, muss der Stadtrat nun entscheiden, ob er das Projekt dann bezuschusst (19 Uhr, Feyerabendhaus).

Der Verein Kultur Moosburg bittet in seinem Antrag um 10 000 bis 20 000 Euro. Ersteren Betrag bräuchten die Organisatoren nach ihrer Kalkulation bei einer Auslastung von 80 Prozent, letzteren bei einer Auslastung von 60 Prozent. Sollten noch weniger Zuschauer kommen, käme eine Ausfallbürgschaft zum Tragen, die der Verein ebenso beantragt wie das kostenlose Überlassen des "Plan" und 240 Stunden Bauhofleistungen. Was die finanzielle Unterstützung von mindestens 10 000 Euro angeht, "wurde uns signalisiert, dass diese Summe für 2016 im Stadtrat nicht genehmigt wird", sagt Astrid von Willmann, eine von drei Vorsitzenden von Kultur Moosburg, zur Situation vor den jüngsten Haushaltsberatungen: "Und warum soll man mit etwas in eine Sitzung rein gehen, von dem man eh weiß, das es abgeschmettert wird?" Also machte der Verein, der aus dem Förderverein des 2010 zum ersten und einzigen Mal organisierten Festspiels hervorgegangen ist, einen Rückzieher und unternimmt kommendes Jahr nun einen neuen Anlauf.

Das Konzept für das Freiluft-Kultur-Festival steht im Prinzip schon seit Ende 2014 und wurde nur leicht modifiziert. So sind im Juli und August 2017 drei Themen-Wochenenden mit Auftritten jeweils von Freitag bis Sonntag auf der variablen Bühne am "Plan" vorgesehen: eines mit Musik, eines mit Theater und Kabarett und eines mit Open-Air-Kino. "Dabei wird es sich um einen Mischung von eingekauften Formaten sowie von Beiträgen aus der Moosburger Kulturszene handeln", heißt es im Konzept der Organisatoren. Bei beiden Varianten würden "eingeführte Veranstaltungsformate mit einem klar definierten Kostenrahmen bevorzugt, um eine zuverlässige Kosten-Kalkulation zu gewährleisten". Zwischen den drei Wochenenden - so sieht es die neuste Planung vor - soll jeweils ein Wochenende Pause sein, um die Besucher nicht zu übersättigen. "Man kennt das ja von sich selbst, dass man nicht gerne drei Wochenenden am Stück verplant", sagt die Vereinsvorsitzende.

Die Gesamtkosten für das Festival betragen um die 120 000 Euro. Finanziert werden soll die Kultur-Serie neben dem städtischen Zuschuss durch den Kartenverkauf und Sponsoren. Was Letztere anbelangt, berichtete Rudolf Heinz, Stadtrat und ebenfalls Vorsitzender von Kultur Moosburg, im vergangenen Herbst bereits von Zusagen über 25 000 Euro.

Das Kulturfestival, das betonen die Organisatoren in ihrem Antrag, "tritt in keine Konkurrenz zu bestehenden Veranstaltungen wie dem Altstadtfest, da es erst stattfindet, wenn alle anderen Festivitäten bereits vorbei sind". Gerade deshalb stelle es "eine echte Bereicherung des kulturellen Angebots in Moosburg dar". Moosburger und Besucher aus dem Umland könnten die Altstadt im Rahmen des Kulturfestivals "als einmalige Kulisse für kulturelle Darbietungen erleben - der Aufenthalt in der Moosburger Innenstadt lädt dabei zum Genießen und Flanieren ein". Die örtliche Gastronomie soll das Rahmenprogramm mit einem großen Angebot an Außenbestuhlung und stimmungsvoller Beleuchtung der Häuserfassaden mitgestalten. Bei schlechtem Wetter werden die Vorführungen allerdings in der Stadthalle verlegt. Nach 2017 soll das Festival im Zwei- bis Drei-Jahres-Turnus wiederholt werden.

© SZ vom 02.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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