Unterschleißheim:Kabel für die Energiewende

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Von Julian Weber, Unterschleißheim/Eching

Die Bayernwerk AG investiert wieder kräftig in die Stromnetze der Region. In seinem Netzcenter in Unterschleißheim präsentierte das Unternehmen die Pläne für das laufende Jahr: Heuer fließen rund 27 Millionen Euro in das Gebiet des Standorts. "Zu unseren Aufgaben gehört die sichere Versorgung der Menschen mit Energie und die Neugestaltung der regionalen Energielandschaft", sagt Ursula Jekelius, die beim Bayernwerk für die oberbayerischen Regionen verantwortlich ist. Dazu müsse man die Netze instand halten, modernisieren und ausbauen. Die Bayernwerk AG ist der größte regionale Netzbetreiber in Bayern. Das Stromnetz des Unternehmens ist 153 000 Kilometer lang und erstreckt sich über Unter- und Oberfranken, die Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern. Der Standort in Unterschleißheim deckt die Landkreise Dachau, Fürstenfeldbruck und Teile des Landkreise Freising ab.

Im Landkreis München hat das Bayernwerk in drei Bauprojekte investiert, alle in Garching. An der Bundesstraße 11 Richtung Dietersheim wird zurzeit ein etwa 1,7 Kilometer langes Mittelspannungskabel verlegt. Bereits umgesetzt sind zwei etwa 1500 Meter lange Kabelverbindungen, eine nördlich des Gewerbegebiets Hochbrück und eine in den Straßen Dieselstraße, Am See und Schafweidenweg. Die Gesamtkosten betragen 310 000 Euro.

Mit der Energiewende haben sich die Aufgaben des Bayernwerks stark erweitert. Daher sollen mit den Investitionen die Kapazitäten für die Einspeisung erneuerbarer Energien geschaffen werden. Der regenerative Strom stammt aus vielen dezentralen Anlagen, die ins Netz integriert werden müssen - eine große Aufgabe für den Netzbetreiber. Dazu gehören Windräder oder Biogasanlagen. Den mit Abstand größten Anteil haben Photovoltaik-Anlagen. Ihre Anzahl hat sich seit 2008 mehr als verdreifacht, die Leistung der Solarzellen beträgt 5100 Megawatt - das entspricht etwa fünf Atomkraftwerken. Deshalb investiert das Bayernwerk auch hier. Eine große Herausforderung für den laufenden Betrieb ist die stark schwankende Spannung, mit der die Photovoltaik-Anlagen den Strom in die Netze einspeisen. Um diesen Problemen entgegenzuwirken, integriert das Bayernwerk immer mehr technologische Innovationen in die Infrastruktur.

© SZ vom 22.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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