Unliebsame Überraschung:Teurer Frostschutz

Lesezeit: 2 min

Der Frostschutz ist bei der Echinger Straße in Dietersheim nicht so, wie er sein sollte. Deshalb wird die Sanierung der Straße teurer. (Foto: Lukas Barth)

Weil die Echinger Straße in Dietersheim kaum gegen Kälte geschützt ist, steigen die Sanierungskosten

Von Alexandra Vettori, Eching

Die Sanierung der Echinger Straße in Dietersheim kommt wesentlich teurer als gedacht. Weil es sich um eine Kreisstraße handelt, stand das Thema im Kreisausschuss des Kreistags auf der Tagesordnung und sorgte für einigen Unmut im Gremium. Denn die Baumaßnahme kostet jetzt nicht mehr 600 000 Euro, wie gedacht, sondern etwa 1,1 Millionen. Ursache dafür ist eine überraschend schlechte Frostschutzschicht aus Kies und nötige archäologische Untersuchungen, wenn der alte Straßenbelag entfernt ist. Die Kostenmehrung betrifft nicht nur den Landkreis, sondern auch die Gemeinde Eching, die sich an den Sanierungskosten der Kreisstraße beteiligt.

"Die Gegebenheiten entsprechen nicht den Vorabuntersuchungen, und deshalb ist auf jeden Fall mit Mehrkosten zu rechnen", erklärte Andreas Kämper aus der Tiefbauabteilung im Landratsamt bei der Sitzung des Kreisausschusses. So empfahl ein Gutachter, den Boden bis zu einer Tiefe von zwei Metern auszutauschen, um eine funktionierende Frostschutzschicht zu erreichen. Das habe die Verwaltung schon auf einen Austausch nur bis einen Meter Tiefe reduziert. In den bisherigen Kostenprognosen ist gar kein Austausch enthalten.

Albert Schindlbeck von den Linken kritisierte, dass sich die Kosten damit fast verdoppelt hätten und warnte davor, dass das Beispiel Schule mache. Auch SPD-Kreisrat Dieter Thalhammer sah die Nachricht vom überraschenden Untergrund skeptisch: "Diese Straße ist vom Landkreis gebaut worden und hat über 30 Jahre lang gehalten, es wundert mich, wenn jetzt plötzlich der Unterbau so schlecht ist. Früher war ja sogar Schwerlastverkehr drauf." Josef Riemensberger, CSU-Kreisrat und früherer Bürgermeister von Eching, sah das ähnlich, er hegte den Verdacht, "dass der Gutachter hier nicht nur 1000-, sondern 2000-prozentige Sicherheit garantiert." Riemensberger erinnerte daran , dass die Kreisstraße FS 20 zwischen Eching und Dietersheim bereits saniert sei, "dann haben wir da doch die Decke auf einer falschen Fundamentierung erneuert." Fakt bleibt, jetzt werden erst einmal Probebohrungen stattfinden.

Der Bodenaustausch stellt mit etwa 220 000 Euro den größten Posten der Kostenerhöhung dar, gefolgt von 110 000 Euro für die neue Frostschutzsicht und 90 000 Euro für bessere Entwässerungsanlagen. Von einem zwei Meter tiefen Bodenaustausch hat das Landratsamt den Gutachter schon abbringen können, weil dadurch andere Sparten tangiert würden. Aktuell liegen die geschätzten Baukosten bei 830 000 Euro für den Landkreis, 290 000 Euro für die Gemeinde Eching und 50 000 Euro für die Spartenträger. Immerhin steigt auch die staatliche Förderung für die Straßensanierung mit den Baukosten, jetzt gibt es mittlerweile schon 445 000 Euro statt der bisher in Aussicht gestellten 300 000 Euro.

© SZ vom 23.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: