Umzug:Zeitplan für Rathaus-Exil steht

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Hier auf der Ostseite des Echinger Rathauses ist ein Anbau geplant, der Rest des Gebäudes wird bis auf die Grundmauern entkernt. Im Sommer geht es los, dann residiert die Gemeindeverwaltung etwa zwei Jahre auf der Nordseite der Bahn. (Foto: Marco Einfeldt)

Im Sommer zieht die Verwaltung in das ehemalige "Alpine"-Gebäude, das Bestandsgebäude wird dann entkernt

Von Klaus Bachhuber, Eching

Im Sommer ist es soweit, dann zieht die Echinger Verwaltung in das ehemalige Bürogebäude der Firma "Alpine" an die Fürholzer Straße um. Das 44 Jahre alte Rathaus an der Hauptstraße wird dann bis auf das Traggerüst entkernt und erhält einen Erweiterungsbau gen Osten. Auf vier Etagen entstehen danach rund 2600 Quadratmeter Büronutzfläche für die Rathausmitarbeiter. Außerdem gibt es künftig drei Zugänge, von Süden her, von Osten und Norden. Insgesamt wird das Projekt 13 Millionen Euro kosten.

Die Rathauskonstruktion aus den Siebzigerjahren ist in zehn identische Achsen von je vier Metern Breite gegliedert, die an der Fassade erahnbar sind. Diese Gliederung wird beibehalten und in dem Anbau in Richtung alter Pfarrkirche fortgeführt. Das künftige Foyer beinhaltet alle zentralen Einrichtungen für Besucher, Bürgerbüro, Treppenhaus und Aufzug, der Sitzungssaal liegt künftig an der Südostecke des Hauses. Mit einer Vollverglasung zur Hauptstraße und zur Kirche hin soll er das transparente Schaustück des Hauses sein. Seine 155 Quadratmeter Fläche werden auch für eine mittelfristige Erweiterung des Gemeinderats auf 30 Räte reichen, außerdem können dank mobiler Bestuhlung hier auch andere Veranstaltungen stattfinden. An der Nordostecke des Erdgeschosses liegt ein Trauzimmer, das im Gegensatz zum bisher reinen Funktionsbau einen optisch ansprechenden Rahmen für Vermählungen bieten soll. Das davor liegende Ostfoyer wird einen hübsch gestalteten Raum für kleine Feiern bilden. Das Bürgerbüro erstreckt sich in Zukunft auf großzügigen 415 Quadratmetern Fläche und ist ausgestaltet mit offenen Pulten für den Durchgangsverkehr und abgeschlossenen Räumen für vertraulichere Gespräche.

Die "Außenhaut" des künftigen Rathauses hat ab den Obergeschossen auf allen drei sichtbaren Seiten eine vertikale Struktur, mit raumhohen Fenstern, die von außen mit hölzernen Pfosten umgeben sind. Die geschlossenen Bereiche zwischen den Fenstern werden mit Keramik- oder Kunststoffplatten verkleidet, voraussichtlich in Gelb- und Brauntönen. Materialwahl und Farbe sind noch offen. In den drei Etagen des Rathauses sind die Büros und Funktionsräume gleichförmig beidseitig des Flurs in Ost-West-Richtung angeordnet, so dass jedes Büro Fenster nach Süd oder Nord besitzt. Alle Büros sind 25 Quadratmeter groß. Der abzusehende Zuwachs an Mitarbeitern wird dadurch aufgefangen, dass alle Büros, in denen beim Einzug ein Mitarbeiter sitzen wird, auch mit zwei Arbeitsplätzen bestückt werden können.

Im ersten Stock sitzt die Hauptverwaltung, am Westende der Bürgermeister. Der jetzige Erker des Rathauses zur Hauptstraße, in dem der Sitzungssaal liegt, bleibt und wird das Büro des Bürgermeisters. Inclusive Sekretariat, Besprechungszimmer und Referentenbüro umfasst der Chefkomplex über rund 200 Quadratmeter. Das zweite Obergeschoss "gehört" dem Bauamt, die dritte Etage teilen sich Kämmerei und Liegenschaftsverwaltung. Insgesamt bietet das neue Haus 4100 Quadratmeter Fläche. Im Keller sind Archiv- und Lagerräume untergebracht sowie ein Fahrradkeller. Neben dem nördlichen Haupteingang sind weitere überdachte Radlstellplätze angeordnet. Behindertengerecht kann das Rathaus vom Bürgerplatz her erreicht werden, über eine Rampe von der Hauptstraße her und über die Tiefgarage, das Haus selbst wird barrierefrei und mit Aufzügen versehen. Die Böden in den Büros werden vorwiegend mit Kugelgarnteppichen ausgelegt, im Untergeschoss teils mit Linoleum. Repräsentative Räume wie Sitzungssaal oder Trauzimmer erhalten einen Parkettbelag aus Eichenholz, ebenso wie Foyer und Treppenhaus.

Der Rohbau und die Entkernung des alten Gebäudes sind mit Kosten von 6,6 Millionen Euro veranschlagt, hinzu kommen drei Millionen Euro für die technische Installation und 2,6 Millionen Euro Baunebenkosten und Honorare. Die Außengestaltung schlägt mit weiteren 720 000 Euro zu Buche, 600 000 Euro entfallen auf die Möblierung der Büros. Eine weitere Million ist für die Neugestaltung des Platzes zwischen Rathauserweiterung und Kirche sowie des Gehwegs entlang der Hauptstraße veranschlagt. Für die Auslagerung der Gemeindeverwaltung während der zweijährigen Bauphase sind Miet- und Umzugskosten von 770 000 Euro angesetzt.

© SZ vom 29.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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