Umzug in Gefahr:Zierer sieht Freistaat in Pflicht

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CSU-Landtagsfraktion will über Reptilienauffangstation sprechen

Die Landtags-CSU wird bei ihrer Klausurtagung im Januar auch über das Bauvorhaben der Münchner Reptilienauffangstation in Neufahrn sprechen. Das hat der umweltpolitische Sprecher Otto Hünnerkopf dem Freisinger Abgeordneten Benno Zierer (Freie Wähler) zugesagt, wie dieser berichtet. Nachdem bekannt geworden war, dass im Nachtragshaushalt des Freistaats kein Geld für das Projekt eingeplant ist und dem Trägerverein die Insolvenz droht, hatte Zierer am Rande des Landtagsplenums ein Gespräch mit dem umweltpolitischen Sprecher der CSU, Otto Hünnerkopf, geführt.

Dabei habe er unmissverständlich deutlich gemacht, dass sich der Freistaat hier nicht aus der Verantwortung ziehen könne und sehr wohl für die Unterbringung der artengeschützten Tiere zuständig sei, so der Freisinger Abgeordnete. Nun hofft er, dass es vielleicht doch eine Möglichkeit gibt, "die Angelegenheit noch auf den Weg zu bringen". Das hänge nun von der CSU-Fraktion ab.

Unterstützung verspricht unterdessen auch die SPD: "Der Staat muss hier seine finanziellen Verpflichtungen wahrnehmen und den Fortbestand sichern", fordert Herbert Woerlein, der tierschutzpolitische Sprecher der SPD-Fraktion. Rund 1200 Reptilien und exotische Tiere fänden jährlich ein neues Zuhause in der Reptilienauffangstation.

Darunter seien Fundtiere, von ihren Besitzern abgegebene Tiere, aber auch von Zoll oder Polizei beschlagnahmte Exoten, die von Tierheimen nicht aufgenommen werden dürfen.

Mit Spannung verfolgt werden die Debatten auch bei den Tierschützern im Landkreis. Schließlich will der Tierschutzverein Freising ebenfalls im Neufahrner Süden ein Tierheim errichten und hatte bei den Erschließungskosten auf die Kooperation mit der Reptilienauffangstation gesetzt ( wir berichteten). Den Kontakt zwischen den beiden Vereinen hatte Zierer nach eigenen Angaben am Jahresanfang hergestellt.

Unterdessen hat die Auffangstation inzwischen auf ihrer Homepage ( www.reptilienauffangstation.de) einen öffentlichen Aufruf gestartet. Sie fordert dazu auf, Landtagsabgeordnete persönlich anzuschreiben und auf die Situation der Station aufmerksam zu machen. Sogar einen Musterbrief und ein Adressverzeichnis bietet sie dafür an.

© SZ vom 11.12.2015 / bg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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