Umstrittene Nachverdichtung:Zu wenig Grün

Neufahrn braucht Wohnraum und das schafft Probleme

Das Phänomen ist bekannt: Wird ein älteres Einfamilienhaus frei, wird es oft abgerissen - und durch Reihenhäuser oder mehrgeschossigen Wohnungsbau ersetzt. Stichwort: Nachverdichtung. Das schafft Wohnraum - aber auch Probleme, mahnte der frühere Gemeinderat Franz Steinberger in der Jahreshauptversammlung des Heimatvereins. In seiner Nachbarschaft an der Dietersheimer Straße zum Beispiel wird gerade eine solche große Wohnanlage gebaut. 50 Menschen werden dort wohl einziehen, schätzt Steinberger, aber es seien nur fünf oder sechs Bäume auf dem Grundstück vorgesehen. Ähnlich sei es an anderen Stellen, an denen man "vor lauter Tiefgaragen nur ein paar Bäume draufstellen" könnte. "Dann stimmt die Planung nicht mehr", findet Steinberger und fürchtet: "Wir haben bald einen Ort, in dem wir nicht mehr schnaufen können."

Für Bürgermeister Franz Heilmeier zeigt die Entwicklung nicht zuletzt, dass man langsam Überlegungen für einen neuen Flächennutzungsplan anstellen und dabei grundsätzliche Fragen diskutieren müsse: "Wie schnell, wie dicht und wohin wollen wir uns entwickeln". Freilich hätten Grundstücksbesitzer aber "zunächst mal Baurecht", so Heilmeier. Und verkauft wird "nur noch an Bauträger", stellte Heimatvereins-Vorsitzender Ernest Lang fest: "Wenn der 1000 Euro pro Quadratmeter zahlt, schaut er natürlich, dass dicht bebaut wird."

© SZ vom 18.05.2017 / bg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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