Umbau des "Plan":Erbärmliche Bausubstanz

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Haus an der Herrnstraße 13 wird durch einen Neubau ersetzt

Von Alexander Kappen, Moosburg

Wann immer in Moosburg über den Umbau des "Plan" geredet wird, kommt die Sprache - abgesehen von den Parkplätzen - früher oder später auch auf die Baulücke am "Staudinger-Areal". Deren künftige Nutzung beziehungsweise die dafür erforderlichen Baumaßnahmen gelte es bei der Plan-Umgestaltung zu berücksichtigen, heißt es oft. Seit dieser Woche herrscht nun Klarheit. Der Stadtrat genehmigte am Montag einstimmig den Antrag der Bradl Immobilien GmbH, die auf der Fläche sowie auf dem angrenzenden Grundstück an der Herrnstraße 13 zwei Wohn- und Geschäftshäuser bauen will.

Das bestehende Gebäude Herrnstraße 13 wird abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Es gebe keine andere vernünftige Lösung, "die Bausubstanz ist erbärmlich", erläuterte Bradl-Geschäftsführer Alexander Protogerov. Das neue Haus passt sich in den Traufhöhen den Nachbargebäuden an. Im Erdgeschoss soll eine 234 Quadratmeter große Ladenfläche entstehen, in den Obergeschossen zwölf Wohneinheiten. Der Neubau am Plan wird etwas höher als die direkt angrenzende Pöschlbräu-Wirtschaft. Wie das ehemalige Sudhaus, das dort einst stand, "ragt der Neubau etwas über den Pöschlbräu raus, das wurde uns so vorgegeben", so Protogerov.

Ins Erdgeschoss kommt ein Laden mit einer Fläche von 48 Quadratmetern, in den Obergeschossen entstehen sechs Wohnungen. Das gesamte, knapp 1200 Quadratmeter große Areal soll über die Herrnstraße erschlossen werden. Im Hof sind ein Kinderspielplatz, Fahrradabstellplätze und überdachte Parkplätze vorgesehen.

Die Fassadengestaltung soll in enger Absprache mit Stadt, Denkmalschutz und Städtebauförderung erfolgen. Das ist im Beschluss explizit festgeschrieben. Für die gewerbliche Nutzung dürfen zwei Stellplätze abgelöst werden. Allerdings hießen das nicht alle Stadträte gut. "Wir haben in der Innenstadt den Schlüssel eh schon auf einen Stellplatz pro Wohneinheit reduziert - jetzt noch welche abzulösen, kann ich nicht befürworten", sagte SPD-Sprecher Gerd Beubl. Vizebürgermeister Josef Dollinger (FW) verwies auf "ein anderes Projekt, bei dem wir eine Ablöse kürzlich angelehnt haben". Ihm hätte auch "eine durchgehende Ladenfläche vom Plan zur Herrnstraße besser gefallen". Er habe sämtliche potenziellen Nutzer einer solch großen Fläche - "Rewe, Edeka, Norma und wie sie alle heißen - abgeklappert", sagte der Antragsteller: "Aber für die ist das dort uninteressant, die Leute wollen mit dem Auto bis zur Kasse fahren."

Insgesamt gab es für die Planung viel Lob. Bürgermeisterin Anita Meinelt (CSU) war "heilfroh, dass wir einen Investor haben, der die Stadt verschönert". Stadtmarketingreferent Alfred Wagner (Grüne) war "grundsätzlich sehr angetan" und auch Rudolf Heinz (CSU) fand die Planung "sehr gut gelungen".

© SZ vom 29.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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