An einem heißen Sonntag im Mai hat die Freiwillige Feuerwehr Günzenhausen ihr neues Mehrzweckfahrzeug weihen lassen, einen heißen Sonnstag später bekam das neue Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr Dietersheim den kirchlichen Segen. Beide Fahrzeuge waren, wie üblich, auf Wunsch der Feuerwehren vom Rathaus angeschafft worden, mit der üblichen Einschränkung, wenn es die Entwicklung des Gemeindehaushalts zuließe. Die Entscheidung, ob machbar oder nicht, kam jeweils vom einstigen Bürgermeister Josef Riemensberger, selbst Feuerwehrmann seit Jahrzehnten.
Diese Abläufe sollen sich nun ändern. Der Gemeinderat hat einen Feuerwehrbedarfsplan in Auftrag gegeben, in dem notwendige Gebäude, Fahrzeuge und Personal der drei Wehren im Gemeindegebiet anhand ihrer jeweiligen Aufgaben und unter Berücksichtigung gegenseitiger Ergänzung objektiv festgeschrieben wird. Folglich steht im Plan auch der zeitliche Ablauf von Ersatzbeschaffungen und Investitionen. So besteht für Gemeinde und Feuerwehr mehr Planungssicherheit. Der Bedarfsplan soll dem Gemeinderat auch eine Entscheidungsgrundlage liefern, ob der anstehende Neubau des Feuerwehrhauses Günzenhausen nun mit zwei Hallen für Feuerwehrfahrzeuge ausgerüstet werden muss, was der bisherige Bedarf nahelegt, oder mit drei, was ein inniger Wunsch der Feuerwehr wäre.
Das Genehmigungsverfahren für den Neubau läuft bereits, parallel plant man im Rathaus auch schon - aber stets mit zwei Varianten. Mit Vertretern der Günzenhausener Wehr werden bereits Details abgestimmt, von der Größe der Sozialräume bis zur Lage der Sanitäreinrichtungen, alles in doppelter Ausführung: mit zwei oder mit drei Hallen. Ende Juni soll nun der Bedarfsplan vorliegen und, nach einer erneuten Diskussion von Gemeinderat und Feuerwehren, Ende Juli vom Gemeinderat festgeschrieben werden. Diese Fassung wird dann auch die Empfehlung für die Dimension des Günzenhausener Neubaus liefern.