Die Moosburger kannten Ernst Reinwald als stets freundlichen, humorvollen Zeitgenossen, der gerne einmal einen Witz erzählte. Wenn man sich mit ihm unterhielt, dann menschelte es. Und so trauern die Leute in der Dreirosenstadt nun um einen Mann, dem sich viele von ihnen auch nach dessen Zeit als Moosburger Stadtpfarrer noch sehr verbunden fühlten. In der Nacht auf Donnerstag ist Ernst Reinwald im Alter von 84 Jahren im Stift Sankt Jodok in Landshut gestorben.
Ernst Reinwald wurde am 8. Juli 1933 in Wasserburg am Inn geboren. Mit seiner Schwester und den Eltern zog er später nach Haar, wo er seine Schul- und Jugendzeit verbrachte. Zunächst lernte er den Beruf des Gärtners, entschied sich im Alter von 23 Jahren jedoch, Pfarrer zu werden. Reinwald holte im Spätberufenenseminar in Waldram sein Abitur nach und studierte dann am Freisinger Domberg. Dort wurde er 1967 von Kardinal Julius Döpfner zum Priester geweiht.
Zunächst war Reinwald Kaplan in Lenggries, danach Präfekt am Studienseminar Traunstein. Er war dort als Religionslehrer tätig. Seine erste Station als Pfarrer trat Ernst Reinwald 1974 in Garching an der Alz an, einer Gegend, die er sehr schätzte und in die er später zurückkehren sollte. 1984 ging Reinwald aber erst einmal als Pfarrer nach Moosburg, wo ihm vom Stadtrat 1998 die goldene Bürgermedaille verliehen wurde.
Im Jahr 2001 endete Reinwalds Dienstzeit in Moosburg. Er kehrte zurück an die Alz, als Ruhestandspfarrer in Truchtlaching, wo er nach wie vor als Geistlicher tätig war. An diesem "schönen Fleckchen im bayerischen Oberland", als das er Truchtlaching bezeichnete, fühlte er sich nach eigener Aussage sehr wohl. In seinem Domizil nahe des Chiemsees bekam er noch regelmäßig Besuch aus Moosburg, aber auch später noch, als er 2010 aus gesundheitlichen Gründen ins Stift Sankt Jodok nach Landshut zog.