Traditionswirtshaus wieder geöffnet:Lerchenfelder behalten ihren Treffpunkt

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Die neue Wirtin im Grünen Hof: Natascha Mavric (rechts) und Bedienung Ingrid Reinhardt. (Foto: Marco Einfeldt)

Im Grünen Hof sind in den vergangenen Wochen die Handwerker ein und aus gegangen. Die Gaststube ist freundlicher geworden, ansonsten aber will die neue Pächterin Natasa Mavric vorerst wenig ändern. Gekocht wird weiterhin bayrisch.

Von Johann Kirchberger, Freising

Noch ist nicht alles fertig, ein paar Handwerker sind im Haus. Doch der Grüne Hof, das Traditionsgasthaus mitten in Lerchenfeld, hat schon wieder geöffnet. Als der langjährige Pächter Alfons Eberl die Wirtschaft Ende September zusperrte, machten viele Gerüchte die Runde. Mal hieß es, Besitzer Graf Guy von Moy wolle aus dem Grünen Hof ein Hotel machen, mal wurde behauptet, der neue Pächter sei ein Chinese. Nichts davon ist eingetroffen. Das 1863 eröffnete Wirtshaus bleibt ein gutbürgerliches Lokal mit bayerischer Küche, Treffpunkt der Lerchenfelder und der ansässigen Vereine.

Dafür Sorge tragen will Natasa Mavric, die neue Pächterin. Ihr Ehemann betreibt das Café Ampertal in der Gemeinde Haag, und wird auch dort bleiben. Den Grünen Hof überlässt er seiner Frau, die zwar voller Ideen steckt, zunächst aber vieles so lassen will, wie es die Lerchenfelder gewohnt sind. Das heißt aber nicht, dass sich nichts geändert hat. Seit Oktober wurde nämlich saniert und renoviert. Die Wirtsstube ist heller und freundlicher geworden, die Theke, das Mobiliar und der Boden in den Nebenzimmern wurden erneuert. Komplett neu sind die Küche und die Kühlzellen. Geblieben ist der Koch, Klaus Riedler, der von zwei neuen Kollegen unterstützt wird.

Schon deshalb wird sich auch an der Karte nicht viel ändern. Ein wenig kleiner, aber feiner wird sie vielleicht werden. Gekocht aber wird weiterhin bayrisch. Wie bisher wird es spezielle Mittagsgerichte geben und eine saisonal bedingt wechselnde Tageskarte. Das Fleisch liefert die Metzgerei Hack aus Haag. Durchgehend warme Küche bis 23 Uhr verspricht Mavric, auf einen Ruhetag verzichtet sie. Geöffnet ist der Grüne Hof auch am Heiligen Abend (bis 14 Uhr), an den beiden Weihnachtsfeiertagen, an Silvester (bis 23 Uhr) und an Neujahr.

"Wir wollen für eine lockere Atmosphäre sorgen, jung und alt sollen sich wohlfühlen, ob vorne in der Schwemme oder dahinter im Restaurant." Frühstück gibt es ab 7 Uhr früh, Weißwürste bis Mittag. Vier Bedienungen wurden vom Vorgänger übernommen, zwei neue sind hinzugekommen.

Renoviert und neu eingerichtet wurden auch die 16 Gästezimmer. Der Saal im ersten Stock ist vorerst noch unverändert geblieben, doch sollen auch dort bald die Handwerker einziehen. Erneuert werden sollen die Theke und der Boden, auch künftig wird es eine Bühne geben. Auf der Empore soll eine Kinderecke entstehen.

Auch sonst hat Natasa Mavric viele Pläne, die im Laufe der Zeit realisiert werden sollen. Eine Glühweinhütte beispielsweise kann sie sich vorstellen und einen neuen Biergarten hinter dem Maibaum. Von zwei Hütten aus soll die Bewirtung erfolgen, die Besucher sollen sich dort sogar ihre Brotzeit selbst mitbringen können. Der bestehende Wirtsgarten auf der anderen Seite mit seinen 48 Plätzen bleibt erhalten. Nachmittags soll es Kaffee und Kuchen geben. Auch an eine Kochschule denkt die neue Pächterin, etwa einmal im Monat. Aber das ist Zukunftsmusik, wie Mavric sagt.

Sie wolle langsam starten, erst mal schauen, was die Gäste wollen. Deshalb wird es auch noch keine große Eröffnungsfeier geben, zumindest jetzt noch nicht. Vielleicht im nächsten Jahr, sagt sie. Angeboten wird dafür schon jetzt ein offenes Wlan, eine Internetseite wird demnächst eingerichtet und auch auf Facebook will man vertreten sein. Ein bisschen modern darf eben auch ein Traditionswirtshaus sein.

© SZ vom 09.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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