Tour der Grünen durch Neufahrn:Verständigungsprobleme beim Ortsspaziergang

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Neufahrner wünschen sich in ihrer Gemeinde, wie die Echinger, ein Durchfahrtsverbot für Lastwagen

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Das Problem war nicht zu überhören: Die Ortsdurchfahrt ist dicht befahren, und als die Grünen bei ihrem Ortsspaziergang mit Bürgern an der Hauptkreuzung Station machten, waren die Ausführungen von Bürgermeister Franz Heilmeier oft nur schwer zu verstehen. Möglicherweise gibt es aber doch Aussicht auf Besserung: Die Echinger bemühen sich derzeit um eine Verlängerung des Durchfahrtsverbots für Lastwagen. "Wenn die eine Chance haben", sagte der Neufahrner Rathauschef, "dann schauen wir, ob wir uns draufsetzen können." Freilich sei die Situation insgesamt "rechtlich sehr schwierig", räumte er ein.

Rund zwei Dutzend Neufahrner hatten die Einladung der Grünen angenommen und spazierten mit dem Bürgermeister durch den Ort. Der Blick war dabei vor allem auf die Bereiche gerichtet, die auch beim innerstädtischen Entwicklungskonzept (Isek) besonders im Fokus stehen. Beim Ersatzbau für die Alte Halle und bei der Sanierung des alten Mesnerhauses laufen die Planungen bereits. Wann bei letzterem nach den zähen und letztlich erfolgreichen Verhandlungen mit dem Denkmalschutz tatsächlich etwas Sichtbares geschieht, wird wohl von den Haushaltsberatungen abhängen: "Wir könnten jetzt ausschreiben und loslegen", sagte Heilmeier. Aber die Kosten hätten sich in der langen Vorlaufzeit "natürlich nach oben entwickelt", man müsse womöglich "Prioritäten setzen". Die Sanierung selbst stellte Fraktionssprecher Christian Meidinger aber nicht in Frage: "Es ist wichtig, die Wurzeln nicht zu vergessen."

Das denkmalgeschützte alte Mesnerhaus ist Teil der historischen Ortsmitte um die Alte Kirche. Dazu gehört auch das frühere Schulhaus, in dem mittlerweile das Kinder- und Jugendhaus JUZ untergebracht ist. Möglicherweise müsse man den JUZ-Standort aber "auf Dauer" diskutieren, überlegte Heilmeier. Eventuell ließe sich die Einrichtung in den Ersatzbau für die Alte Halle im Ortszentrum integrieren, schlug ein Teilnehmer des Spaziergangs vor. Da sei er "spontan sofort skeptisch", erwiderte Heilmeier. Man bräuchte schon mehr "Freiraummöglichkeiten" und größeren Abstand zu den Nachbarn.

Diskussionsthema wird auch noch sein, wie es mit dem Gelände neben dem Jugendhaus weitergeht: Dort befindet sich der integrative Kindergarten "Zauberwald" der Lebenshilfe. Er soll nach Möglichkeit in den Neufahrner Norden verlegt werden. Die Lebenshilfe, die dort bereits einen Standort hat, denkt über ein integratives Zentrum nach, wie Franz Heilmeier berichtete.

Besonderes Augenmerk liegt beim Entwicklungskonzept Isek auch auf der jetzigen Ortsmitte in Neufahrn - dem Marktplatz und der Bahnhofstraße. Dort soll etwa der Einzelhandel gestärkt werden. Christian Meidinger könnte sich vorstellen, einen Teil der Bahnhofstraße in den Marktplatz einzubeziehen und diesen dadurch aufzuweiten. Gemischt genutzte Straßenräume seien zum Teil auch sicherer, bekräftigte Bürgermeister Heilmeier solche Überlegungen.

Im weiteren Isek-Prozess wird das nächste Jahr laut Rathauschef vor allem ein Planungsjahr sein. "Höchste Dringlichkeit" habe dabei der Neufahrner Bahnhofsbereich. Dabei geht es um die Gestaltung des Vorplatzes ebenso wie um die Unterführung, die auch wegen der starken Verschmutzungen immer wieder Diskussionsthema in Neufahrn ist. Inzwischen habe die Gemeinde auf eigene Kosten "die Reinigungsdichte sehr erhöht", so Heilmeier. "Es ist besser geworden, bestätigte ein Bürger, "zumindest sind dort jetzt keine Glasscherben mehr".

© SZ vom 06.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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