Tierische Werbung:Meister Lampe soll sich vermehren

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Seit der ersten Aktion ist die Hasenzahl von 30 auf 48 angewachsen. (Foto: Einfeldt)

In Kranzberg startet Faschingssamstag die zweite Osterhasenaktion der Gemeinde. Es geht um die heimische Wirtschaft

Von Kerstin Vogel, Kranzberg

Wenn sich eine Stadt oder Gemeinde für die Werbung mit einem Tier entscheidet, dann wählt sie normalerweise ja eher Arten, die bewundernswerte Eigenschaften wie Mut, Macht und Stärke symbolisieren. So hat München den mächtigen Löwen, Freising den kraftvollen Bären - und Kranzberg? Kranzberg hat den Hasen.

Bevor einem nun aber eher abfällige Redewendungen wie "ein Hasenfuß sein" oder: "Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts" in den Sinn kommen, sei daran erinnert, dass Meister Lampe durchaus auch positive Eigenschaften versinnbildlicht: So kann man "ein alter Hase sein" oder "wissen, wie der Hase läuft" - oder man ist der Osterhase und als solcher ohnehin über jeden Zweifel erhaben. Genau da "liegt nun der Hase im Pfeffer", könnte man sagen, denn die Kranzberger starten am kommenden Faschingssamstag, 14. Februar, die mittlerweile zweite Osterhasenaktion in der Gemeinde.

Den ganzen Fasching hindurch und bis Ostern sollen vor den Geschäften und örtlichen Betrieben dann wieder die gut 1,80 Meter großen Hasenfiguren aus Holz auf die "Kranzberger Idylle" mit ihren vielen kleinen Läden und Handwerkern aufmerksam machen, wie Martin Oberprieler erklärt. Er hat die Werbeaktion im vergangenen Jahr ins Leben gerufen. Die Zahl der Hasen ist seither von 30 auf 48 angewachsen - und geht es nach dem Initiator, dann sind es am Ende der diesjährigen Aktion glatt 100.

Oberprieler hat deshalb alle Hasenbesitzer aufgerufen, am Samstag um 12 Uhr mitsamt den Holztieren bei ihm aufzumarschieren. Wer den unhandlichen Gefährten nicht transportieren kann, dem stellt er seinen Sprinter zur Verfügung. Den unter Holztieren ansonsten etwas schwierigen Vorgang der Vermehrung sollen ebenfalls die Besitzer der Langohren übernehmen, indem einfach jeder einen weiteren Hasenbesitzer anwirbt. Gab es die Werbefiguren bislang nur für Gewerbebetriebe und Ladeninhaber, können sie heuer auch von Privatmenschen erworben werden. Oberprieler kommt damit den zahlreichen Anfragen nach, die er seit dem Start der Aktion hatte, wie er sagt. Um die Kosten für Familien so gering wie möglich zu halten, gibt es die Holztiere auch zum selber bauen. Gestalten darf das Langohr sowieso jeder wie er mag. So trägt der Malerhase in Kranzberg eine Malerhose, der Schulhase hat einen Ranzen auf dem Rücken und der Phantasie sind auch weiterhin keine Grenzen gesetzt.

Die Kranzberger Kinder dürfen am kommenden Hasensamstag nicht nur im Faschingskostüm kommen und die Hasenparade mitfeiern, für sie gibt es auch wieder ein Gewinnspiel, das am 20. März beginnt. Bis dahin, so hofft Oberprieler, ist die Vermehrungsaktion abgeschlossen - und dann werden an jedem großen Hasen eines Betriebes oder einer öffentlichen Einrichtung Buchstaben zu finden sein, aus denen ein Lösungssatz gebildet werden kann. Die Teilnahmekarten gibt es in den Geschäften - und bei so viel Engagement für die Vielfalt der Nahversorgung in der Gemeinde, darf man eines vermutlich nicht mehr behaupten: dass sich in Kranzberg womöglich "Fuchs und Hase gute Nacht sagen".

© SZ vom 10.02.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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