Theater im Pfarrheim Sankt Georg:Soft-Version der "sieben Geißlein"

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Recht blutrünstig geht es im traditionellen Märchen vom Wolf und den sieben Geißlein zu. Theaterregisseurin Doris Ruf hat es neu und kindgerecht interpretiert und ein Theaterstück daraus gemacht. (Foto: Karl Fahringer)

Regisseurin Doris Ruf hat das Märchen kindgerecht interpretiert, weniger blutrünstig, aber noch immer mit pädagogischem Unterton.

Von Raphael Ostertag, Freising

"Was rumpelt und pumpelt in meinem Bauch herum?". Diesen Satz kennen sowohl Kinder als auch Erwachsene. Ausgesprochen wird er vom bösen Wolf im Märchen "Der Wolf und die sieben Geißlein", das hierzulande zu den bekanntesten Tiermärchen zählt. Nun wird im Pfarrheim St. Georg eine moderne Version der Geschichte aufgeführt. Das von Regisseurin Doris Ruf geleitet Stück richtet sich speziell an Kinder.

Im ursprünglichen Märchen geht es turbulent zu: Der Wolf frisst sechs Geißlein, sein Bauch wird von der Geißenmutter aufgeschnitten und er ertrinkt am Ende qualvoll. Ganz so grausam wie zu Grimms Zeiten wird es in der demnächst im St. Georg Haus laufenden Kinderversion von Ruf nicht zugehen. "Nur die Rahmenhandlung vom Wolf, der die sieben Geißlein fressen möchte bleibt erhalten" erklärt die Regisseurin. Der Rest sei extra für ein Kinderpublikum geändert worden. "Das wird sicher lustig", sagt sie freudig.

Die Lieder stammen von Rolf Zuckowski

Bei der von Angela Spiekermann umgeschriebenen Bühnenversion des Märchens habe man sich bemüht, das Stück für ein junges Publikum interessant zu gestalten, allem voran für Kinder, die sonst keinen Bezug zum Theater haben. Wie etwa der Enkel einer Bekannten von Doris Ruf. Der habe sich beschwert, dass alle Stücke im Theater so langweilig seien. Deshalb habe man sich an das alte Märchen gemacht und an einer lustigen Abwandlung gearbeitet, die auch den Kleinen eine kurzweilige Unterhaltung biete. Musikalisch begleitet wird das Stück mit Liedern von Rolf Zuckowski.

Eine Sache, die dennoch in der Tradition von Grimms Märchen steht, ist der pädagogische Grundgedanke, der sich auch ein wenig durch die Neuinterpretation von Doris Ruf zieht. Beispielsweise, wenn der Wolf ins Publikum fragt, wie man den Müll richtig trenne. Im Vordergrund steht bei "Der Wolf und die 7 Geißlein - mal anders" dennoch der Spaß, so zum Beispiel wenn die Geißlein mit dem Wolf herumspielen und damit den Jäger zum Gejagten machen. Gespielt wird die Neuinterpretation von der Theatergruppe "Querspiel", die schon vor einem Jahr unter der Regie von Doris Ruf "Der zerbrochene Krug" aufführte. Das Theaterstück ist geeignet für Kinder ab vier Jahren und wird im St. Georg-Haus im Pfarrheim vorgeführt. Der Eintritt kostet fünf Euro. Zeiten: 8. Februar um 17 Uhr, 9. Februar um 11 und 15 Uhr, 10. Februar um 15 Uhr.

© SZ vom 26.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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