Am 15. März 2020 werden nun auch in Eching Gemeinderat und Bürgermeister gleichzeitig gewählt. Einstimmig hat der Gemeinderat dem Antrag von Bürgermeister Sebastian Thaler entsprochen, der zur Zusammenlegung der Wahltermine seine eigentlich bis 2022 laufende Amtszeit freiwillig verkürzen lässt. Seit 1992 liefen Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl in Eching zeitversetzt.
Thaler, der seine Entscheidung vergangene Woche ausführlich begründet hatte, sagte in der Sitzung noch, die gemeinsame Wahl von Bürgermeister und Gemeinderat "gehört sich einfach". Ausdrücklich betonte er, dass er die Entscheidung zur Amtszeitverkürzung, die er schon bei seiner Wahl 2016 versprochen hatte, nie in Frage gestellt, sondern sich lediglich Zeit dafür genommen habe. Seine Versorgungsansprüche seien angesichts der verkürzten Amtszeit weiter ungeklärt, sagte er, aber er habe jetzt "im Interesse der Gemeinde" dennoch den Antrag gestellt. Er beklagte dabei, dass es "nicht in Ordnung ist, wie im Vorfeld mit mir umgegangen wurde", etwa bei der Diskussion seiner Versorgungssituation.
Die CSU fand umgekehrt Kritik an seinem Antragsschreiben. Thaler hatte dargelegt, dass eine separate Bürgermeisterwahl die Gemeinde etwa 80 000 Euro koste. Diese Zahl bestritt CSU-Sprecher Georg Bartl. Bei Landtagswahlen stünden maximal 30 000 Euro im Etat, sagte er, eine Bürgermeisterwahl könne nicht viel teurer sein. Thaler sagte, er habe den Verwaltungsaufwand einberechnet, was Bartl "äußerst unfair" nannte, dafür sei eine Gemeindeverwaltung schließlich da: "So dürfen Sie diese Rechnung nicht aufmachen." Simon Schindlmayr (CSU) erinnerte daran, dass Thaler angekündigt hatte, die Wahl eventuell nicht anzutreten, was Nachwahlen erforderlich machen würde: "Dann werden diese Kosten doch wieder fällig."
Zur Wahlleiterin wurde Julia Dichtl bestellt. Sie leitet seit April im Echinger Rathaus das einschlägige Sachgebiet.