Tauschhandel mit der Stadt Freising:Eine schnelle Lösung soll her

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Landrat Helmut Petz hätte am liebsten, dass die Stadt Freising dem Landkreis ein Grundstück zur Verfügung stellt, auf dem der Kreis einen Ersatzbau für das Hofmiller-Gymnasium errichten könnte

Von Peter Becker, Freising

Landrat Helmut Petz (FW) liebt schnelle Lösungen. Darum wäre es ihm recht, wenn die Stadt Freising dem Landkreis ein Grundstück zur Verfügung stellen würde, auf dem er einen Ersatzbau für das Hofmiller-Gymnasium errichten könnte. Das steht zwar noch nicht auf der Liste der Liegenschaften des Landratsamts, doch zu Beginn des vergangenen Jahrzehnts hatten sich Stadt und Landkreis geeinigt, dass letzterer alle weiterführenden Schulen, die sich damals in der Obhut des Rathaus befanden, übernehmen solle.

2017 war der Anfang gemacht worden. Die Karl-Meichelbeck-Realschule ging in den Bestand des Landkreises über. Es folgte das Domgymnasium. Eigentlich wäre längst das Hofmiller-Gymnasium an der Reihe gewesen. Doch dabei gibt es spezifische Schwierigkeiten in Gestalt des sanierungsbedürftigen Sportgebäudes der Schule. Das alte Freisinger Hallenbad, das sich darin befindet, ist bereits geschlossen. Weder Stadt noch Landkreis sind darauf erpicht, die sicher hohen Sanierungskosten für die Schule zu tragen. Die Ertüchtigung des in die Jahre gekommenen Baus müsste bei laufendem Betrieb geschehen. Eine Maßnahme, die Petz als nicht besonders erstrebenswert betrachtet.

Die Übergabe des Hofmiller-Gymnasiums sei jetzt schon seit einigen Jahren in Arbeit, sagte der Landrat während der Jahrespressekonferenz. "Ich möchte nicht, dass das eine unendliche Geschichte wird." Der Landrat verfolgt da so eine Idee, welche die Angelegenheit zu einem alle Seiten zufriedenstellenden Abschluss bringen könnte. Die Stadt müsse nur dem Landkreis ein Grundstück zuweisen, das es diesem ermöglicht, ein neues Gymnasium zu bauen. Im Gegenzug erhalte diese vom Landkreis das Gelände der Schule. "Die Stadt hat dann ein Filet-Grundstück mit allen Schikanen", betonte Petz. Sprich, die Stadt könnte das Gelände zum Beispiel für Wohnbebauung nutzen. Angesichts der Lage des Grundstücks dürften dort Immobilien entstehen, die nicht unbedingt für den schmalen Geldbeutel geeignet sind.

Bis der Handel, sofern er denn je abgeschlossen wird, in trockenen Tüchern ist, dürfte allerdings noch einige Zeit ins Land ziehen. Ein Problem dabei seien aber der laufende Unterhalt der Schule oder zwischenzeitlicher Renovierungsbedarf, merkte Petz an. Der Landrat hat aus Gesprächen mit dem Freisinger Oberbürgermeister immerhin den Eindruck mit genommen, dass auf beiden Seiten der Wille bestehe, die Angelegenheit zu einem guten Ende zu bringen.

Dessen ungeachtet, was mit dem Hofmiller-Gymnasium geschieht, treibt der Landkreis seine Schulprojekte weiter voran. Und die sind kostspielig genug. Allen voran der Neubau eines Berufsschulzentrums an der Wippenhauser Straße. Für den läuft derzeit ein zweigeteilter Wettbewerb: ein städtebaulicher und landschaftsplanerischer sowie ein Ideen- und Realisierungswettbewerb. Die Bewerber müssen ihre Planungsunterlagen für die erste Stufe bis Donnerstag, 28. Januar, abgeben, die Modelle dann am 11. Februar.

Viel Geld gibt der Landkreis in den kommenden Jahren für die Ertüchtigung der Wirtschaftsschule und der Karl-Meichelbeck-Realschule aus. Bei ersterer war zunächst nur eine Brandschutzertüchtigung vorgesehen, die sich jetzt zur Generalsanierung für etwa 12,4 Millionen Euro ausgewachsen hat. Für die Realschule sind gar 18,3 Millionen Euro angesetzt. Was manchen Kreisrat zu der Frage bewegt, wo denn der Landkreis hingeschaut habe, als er die Schule 2017 von der Stadt übernahm.

© SZ vom 29.12.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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