Surfen in Hallbergmoos:Alles ein bisschen größer

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Die Multifunktionsgebäude im Munich Airport Businesspark, in denen unter anderem eine Wellenanlage für Surfer eröffnen soll, muss umgeplant werden. Man braucht mehr Platz für Verkehr und Geschäfte

Von Alexandra Vettori, Hallbergmoos

Es hat durchaus Wellen geschlagen, was der Grünwalder Immobilienentwickler Rock Capital Group in bester Lage im Hallbergmooser Gewerbegebiet Munich Airport Businesspark (MABP) vorhat: eine Welle nämlich. Genauer, eine Anlage, die zu den größten weltweit gehören soll und auf der sich Surfer auf zwei Meter hohen Wellen bewegen können. Im vergangenen März haben Vertreter der Rock Capital Group das Projekt im Gemeinderat von Hallbergmoos vorgestellt und sind dort auf einhellige Begeisterung gestoßen. Wie damals berichtet, sollen auf 32 000 Quadratmetern eine Wellenanlage, Geschäfte, Gastronomie und Büros in Multifunktionsgebäuden errichtet werden, dazu ein bisschen Parklandschaft, ein Boulevard und Parkhäuser.

Kürzlich nun war David Christmann, Geschäftsführer der Rock Capital Group, erneut in Hallbergmoos, galt es doch, eine Änderung des bisherigen Bebauungsplanes zu erwirken. Dahingehend, dass alles ein bisschen größer werden muss. Denn die Planungen sind fortgeschritten, Kreisbaumeisterin Antonia Seubert hat den bisherigen Gebäuderiegel an der Ludwigstraße kritisiert und betont, dass ein Parkhaus vielleicht nicht der richtige optische Auftakt für eine so bedeutsame Freizeitanlage darstelle, zumal auf einem der letzten Filetgrundstücke im MABP.

Noch viel überzeugender wirkte vermutlich aber die Aussicht, mit den prognostizierten 400 Surfern täglich und dazu noch Besuchern der Wellenanlage ein Verkehrschaos am nordwestlichen Ortseingang zu schaffen. Schließlich sind die Kreuzungen von Ludwigs-, Lilienthal- und Lindberghstraße schon jetzt am Anschlag, und so plädierten Behörden und Architekten für einen Ausbau des Verkehrsknotens. Angedacht ist jetzt ein einspuriger Kreisverkehr in der Ludwigstraße. Das wäre dann der dritte Kreisel auf dem östlichen Stück der Ludwigstraße, der erste befindet sich an der Kreuzung mit der B 301, dann käme der neue "Wellen-Kreisel", und ein Stück östlich gibt es bereits den "Mövenpick-Kreisel", in den auch die neue Nordumgehung mündet.

Auch auf dem Gelände der Wellenanlage selbst hat Rock Capital Group umplanen lassen. Ursprünglich waren in dem zwei- und dreigeschossigen Multifunktionsgebäude, das an der Wasserfläche liegt, kleine Gewerbeeinheiten vorgesehen. Jetzt aber, so gab David Christmann in der Gemeinderatssitzung bekannt, haben man zwei Interessenten mit deutlich größerem Bedarf als den 400 Quadratmetern, die bisher für die Ladenzeilen vorgesehen waren. Wer die Interessenten sind, deutete er zumindest an: Ein Vollsortiment-Supermarkt und ein Biomarkt.

Ebenfalls umgeplant wurde gemäß der Anregungen der Freisinger Kreisbaumeisterin die Situierung der beiden Parkhäuser, die das Areal eingrenzen. Eines entsteht jetzt in der hinteren, östlichen Ecke, ein zweites wird als lang gestreckter Riegel die südliche Grundstücksgrenze an der Lilienthalstraße entlang geführt. Hier, lobte Christmann, sei dann auch die Verkehrsführung einfacher, eventuelle Rückstaus vor dem Parkhäusern würden sich nicht bis in die Ludwigstraße ziehen. Auch die Kunden, die vom Parkhaus zu den Geschäften wollten, hätten so kürzere Wege. Das nötige Grundstück im Osten gehört der Gemeinde, ist derzeit aber noch verpachtet. Allerdings haben die Pächter wohl schon Gesprächsbereitschaft signalisiert.

Beruhigen konnte Christmann auch, was die bestehenden E-Ladesäulen der Gemeinde anbelangt, die ebenfalls im Osten des Wellen-Grundstücks aufgestellt worden sind. Sie werden auch künftig hier bleiben, im neuen Parkhaus soll es sogar zusätzliche geben.

© SZ vom 21.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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