Stunde der Wintervögel:Viele Spatzen in Freisinger Gärten

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Diesmal war der Haussperling besonders zahlreich in den Gärten im Landkreis vertreten. Er landete bei der "Stunde der Wintervögel" vor seinem Verwandten, dem Feldsperling. (Foto: Julian Stratenschulte/dpa)

Im Landkreis löst der Haussperling in diesem Jahr seinen Verwandten, den Feldsperling, bei der Vogelzählung Anfang Januar als Spitzenreiter ab.

Von Petra Schnirch, Freising

Spatz bleibt Spatz, werden viele denken. Dennoch ist das Ergebnis der Vogelzählung in diesem Jahr bemerkenswert. Denn nach vielen Jahren an der Spitze muss sich der Feldsperling im Landkreis Freising mit 1969 Exemplaren diesmal mit Rang zwei begnügen. Etwas häufiger sahen die Vogelfreunde seinen Verwandten, den Haussperling (2186 Exemplare). Auf den weiteren Plätzen bleibt alles beim Alten: auf Kohlmeise (1439) und Amsel (1130) folgt die Blaumeise (882).

Was den Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) freut: Die Zahl der Teilnehmenden bei der "Stunde der Wintervögel" ist mit 400 in insgesamt 313 Gärten im Vergleich mit dem Vorjahr nach oben geschnellt. Damals waren es 306 in 232 Gärten. Die Naturfreunde entdeckten diesmal auch mehr Vögel: 35,9 waren es im Durchschnitt bei der aktuellen Zählung, 31,31 im Jahr 2023. Gewisse Schwankungen sind laut LBV normal. Es sei jedoch wichtig, den langfristigen Trend zu beobachten, denn der sehe nicht so positiv aus. Seit Beginn der Mitmach-Aktion nehme die Zahl der gemeldeten Vögel stetig ab.

Am weitesten verbreitet ist im Landkreis übrigens die Amsel: Sie war bei der Zählung am ersten Januarwochenende in 93 Prozent der Gärten vertreten, knapp gefolgt von der Kohlmeise. "Die Amsel profitiert besonders von naturnahen Gärten", sagt LBV-Pressereferentin Franziska Back. In die Top Ten schaffte es außerdem mit Rang acht der Buntspecht (2023: Platz 14). Als klassische Waldart fühle er sich auch in Siedlungsbereichen mit alten Baumbeständen wohl, erklärt Back.

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Nach Monaten mit erheblichen Temperaturschwankungen hatte der LBV mit Spannung auf die Auswertung der diesjährigen Zählaktion gewartet. "Die nun vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass einige Kurzstreckenzieher wie Mönchsgrasmücke, Zilpzalp oder Hausrotschwanz den Wetterkapriolen getrotzt haben und in ähnlicher Anzahl wie in den Vorjahren in den Gärten des Freistaats anzutreffen sind", so LBV-Biologin Angelika Nelson. Im Landkreis waren ebenfalls ein Zilpzalp und drei Hausrotschwänze gesichtet worden, ebenso vier Stare und drei Störche sowie eine Bachstelze.

Bayernweit lagen bei der "Stunde der Wintervögel" Haussperling und Kohlmeise vor Feldsperling, Blaumeise und Amsel. Da es zu Jahresbeginn in Skandinavien sehr kalt war, fanden sich auch viele nordische Gäste in den Gärten ein wie Gimpel, Bergfinken, Kernbeißer oder Schwanzmeisen. 93 Prozent der Teilnehmer haben eine oder mehrere Futterstellen aufgestellt beziehungsweise aufgehängt.

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