Stromausfall in Freising:Notstrom im Krankenhaus

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Von der Versorgung abgeschnitten: Wegen eines "Erdschlusses" war das Freisinger Krankenhaus für mehrere Stunden auf das hauseigene Stromnetz angewiesen.

Birgit Goormann-Prugger

Eine arbeitsreiche Nacht hatten etliche Mitarbeiter der Freisinger Stadtwerke von Mittwoch auf Donnerstag. Es begann um kurz vor 20 Uhr, als in Folge eines "Erdschlusses" ein Teil der Stromversorgung in Freising unterbrochen wurde. So etwas passiert, wenn sich an einem Kabel im Boden im Laufe der Jahre oder durch Erdarbeiten die Isolierung gelöst hat und die Leitung Kontakt mit dem Erdreich bekommt.

Das Freisinger Krankenhaus konnte erst nach Stunden wieder an die öffentliche Stromversorgung angeschlossen werden. (Foto: Marco Einfeldt)

Dadurch, so Freisings Stadtwerkeleiter Andreas Voigt, sei es zu Spannungsanhebungen im Netz gekommen, die gegen 21 Uhr weitere Störungen im Freisinger Stromnetz nach sich gezogen hätten.

Privathaushalte bemerkten das im schlimmsten Fall durch den kurzzeitigen Ausfall des Fernsehgerätes oder ein Aufflackern der Lampen. "Diese kleinen Kunden haben wir schnell an ein anderes Netz umhängen können", so Voigt. Gravierender fiel die Störung indes bei dem Großkunden Freisinger Krankenhaus aus, der bis in die Mittagsstunden des Donnerstags komplett von der öffentlichen Stromversorgung abgeschnitten war. Defekte Stromleitungen in der Biberstraße und in der Ganzenmüllerstraße waren die Ursache.

Patienten seien durch den Ausfall jedoch nie gefährdet gewesen, versichert Karin Steininger, Pressesprecherin des Klinikums. Zum einen greife in den Operationssälen sofort die hauseigene Notstromversorgung. Außerdem habe das Krankenhaus für die Hälfte der Beleuchtung ein eigenes Netz. "Es war also auch nicht ganz dunkel." Zudem hätten die Stadtwerke dem Krankenhaus sofort ein Diesel-betriebenes Notstromaggregat zur Verfügung gestellt.

Das, so Andreas Voigt, habe das Netz für die Strahlentherapie versorgt sowie die Krankenhausküche. "Unsere Patienten haben also ihr Frühstück und auch ihr Mittagessen bekommen", berichtet Karin Steininger. Um nichts zu riskieren, habe sich das Freisinger Klinikum jedoch von der Rettungsleitstelle abgemeldet. "Notfälle von außerhalb wurden während der Zeit des Stromausfalls nicht mehr zu uns gebracht."

Noch in der Nacht hatten der Bereitschaftsdienst der Freisinger Stadtwerke und zusätzlich alarmierte Mitarbeiter zusammen mit einer Grabungsfirma mit den Bodenarbeiten begonnen, um die zerstörten Kabelteile auszutauschen. Bis in den Vormittag hinein dauerten die Arbeiten an. "Dann haben wir unsere Mitarbeiter nach Hause geschickt, damit sie sich ausruhen können", so Andreas Voigt. Gegen Mittag habe die Stromversorgung dann wieder komplett hergestellt werden können.

© SZ vom 08.10.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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