Strafe für Guthaben vermeiden:Eching schichtet Geld um

Weil Negativzinsen drohen, sucht die Gemeinde andere Banken

Für ihre Schulden muss die Gemeinde Eching selbstverständlich Zinsen bezahlen - mittlerweile aber ist es so, dass dem Rathaus auch für sein Guthaben Strafzinsen abverlangt werden. Die beiden örtlichen Bank, Freisinger Bank und Sparkasse Eching, haben nun Verwahrentgelt angekündigt, was faktisch auf Negativzinsen für das im Fall der Gemeinde beträchtliche Anlagekapital hinausläuft. Dies will die Gemeinde durch Verlagerung ihrer Finanzen auch außerhalb Echings umgehen.

Bislang gibt es eine grundsätzliche Vorgabe an die Gemeindekasse, mindestens 50 Prozent des Vermögens bei Echinger Banken zu deponieren. Einmütig hat der Gemeinderat dies jetzt aufgehoben. Wie Kämmerin Andrea Jensen erläuterte, werde aber kein Konto bei den beiden örtlichen Banken aufgegeben. Auch die eingeräumten Freibeträge würden weiter genutzt. Allerdings möchte die Echinger Kämmerei mehr Freiheit haben, das Geld dort anzulegen, wo es immerhin nichts kostet, wenn schon der frühere Zinsertrag hinfällig sei. Mit 20:2 Stimmen wurde die Freigabe gebilligt. Ottmar Dallinger betonte, die örtlichen Banken seien "jahrzehntelang gute Vertragspartner" gewesen, da könne man ihnen in schlechter Zeit nicht einfach den Rücken kehren. Jensen versicherte, dass die Banken derzeit weder von Anlage noch von Abzug des Geldes Vorteile hätten.

© SZ vom 05.10.2016 / kbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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