Stolze Schulleiterin:Alle von Bord

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Luis Koehler spielt seinen selbstkomponierten Song "Walk of Memories". (Foto: Stephan Goerlich)

Moosburger Gymnasium verabschiedet 68 Abiturienten

Von Alexander Kappen, Moosburg

Wenn man, wie der aktuelle Abschlussjahrgang des Moosburger Karl-Ritter-von-Frisch-Gymnasiums, das Motto "Abi heute - Captain Morgan" ausgegeben und soeben "eine achtjährige Schifffahrt" erfolgreich hinter sich gebracht hat, sagt man nicht einfach "Grüß Gott". Nein, die Jahrgangsstufensprecher - obwohl in Dirndl und Lederhosen gewandet - begrüßten die Gäste bei der Zeugnisverleihung in der Stadthalle mit einem angemessenen "Ahoi allerseits!". Und dann berichteten Lena Lamke, Jonas Schmid und Michael Betz sowie später auch Kollegstufenbetreuer Karl Rausch von ihrer gemeinsamen Reise auf hoher See.

Dabei ging es dem Vernehmen nach zuweilen etwas stürmisch zu. "Einige wurden seekrank, einige gingen kurz vor Schluss über Bord", so die Absolvia-Sprecher. Aber mit vereinten Kräften habe man sie wieder aufs Schiff zurück holen können, so dass von den 69 zur Prüfung Angetretenen "heute fast alle ihr Zeugnis in Empfang nehmen können".

Dass die Sache solch ein gutes Ende nehmen würde, war, als das "Ausbildungsschiff Oberstufe 2016 - 2018" in See stach, wohl nicht hundertprozentig absehbar. "Anfangs war die See ruhig, und so verwechselten einige der Matrosen das Ausbildungsschiff mit einem Kreuzfahrtdampfer, auf dem man es sich gut gehen lässt", so Rausch. Einige seien auf die Bordplanken gegangen, von den Ausbildern aber wieder aufgerichtet worden. Der Elternbeiratsvorsitzende Roland Stangl schilderte die Schulkarriere der Absolventen in seiner launige Rede aus Sicht der Eltern. Auch diese hätten in all der Zeit manche Entwicklung durchlaufen. So fragten sich einige eben noch: "Warum erkennt die Lehrerinn denn nicht, dass mein Kind hochbegabt ist?" Und nur kurz darauf mache sich die Erkenntnis breit: "Eine Klasse zu wiederholen, ist doch auch nicht so schlimm." Jedenfalls bleibe heute als Fazit: "Wie platzen vor Stolz."

Auch Schulleiterin Karolina Hellgartner war "so richtig stolz" auf ihre Abiturienten. Diese sollten nun loslaufen und sich auf ihrem Lebensweg "manchmal auch auf ihr Bauchgefühl verlassen". Vor allem aber sollten sie immer offen für Begegnungen sein "und dabei die sozial schwächeren Menschen nicht vergessen". Aber diesbezüglich, so Hellgartner, mache sie sich keine Sorgen, schließlich hätten die Absolventen sich schon zu Schulzeiten durch ihr "soziales und kulturelles Engagement" ausgezeichnet.

© SZ vom 02.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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