Angestellte am Freisinger Standort müssen bangen:Steinecker von Stellenabbau betroffen

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Vom Stellenabbau beim Krones-Konzern wird wohl auch das Steinecker-Werk im Freisinger Ortsteil Attaching betroffen sein. (Foto: Marco Einfeldt)

Abfüllanlagenhersteller Krones will seine Kostenstrukturen verbessern und entlässt deshalb bis zu 400 Mitarbeiter.

Von Laura Dahmer, Freising

Der Abfüllanlagenhersteller Krones wird bis zu 400 Stellen abbauen. Das hat das Unternehmen am Montag bei einer Betriebsversammlung in Neutraubling angekündigt. Betroffen sein wird davon allerdings nicht nur der Hauptsitz im Landkreis Regensburg, sondern auch alle anderen vier Standorte von Krones, darunter auch das Steinecker-Werk im Freisinger Ortsteil Attaching. Am Mittwoch wurden die etwa 400 Mitarbeiter im Freisinger Landkreis über den Stellenabbau und weitere Details informiert.

"Wir können noch keine Aussagen darüber machen, wo es wie viele Mitarbeiter betreffen wird", heißt es aus der Pressestelle von Krones. Klar sei nur, dass der Stellenabbau möglichst sozial verträglich ablaufen soll, mit Angeboten für Altersteilzeit und Aufhebungsverträgen. Von Kündigungen betroffen seien Krones-Mitarbeiter wie Leiharbeiter gleichermaßen, heißt es weiter.

Das Unternehmen hat deutschlandweit insgesamt mehr als 10 000 Mitarbeiter, verteilt auf die fünf Standorte Neutraubling, Nittenau, Rosenheim, Flensburg und Freising. Schon seit einigen Monaten herrschte bei Krones Einstellungsstopp, der Konzerngewinn lag im ersten Halbjahr bei nur 33,3 Millionen Euro. Noch im Vorjahreszeitraum erwirtschaftete der Anlagenhersteller 76,9 Millionen Euro, mehr als doppelt so viel also.

Der Wettbewerb steigt in der Abfüll- und Verpackungstechnik

Einstellungsstopps reichten deshalb nicht mehr. Das verkündete der Vorstandsvorsitzende Christoph Klenk am Montag in Neutraubling und am Mittwoch, im gleichen Wortlaut, in Attaching. "Wir brauchen dringend verbesserte Kostenstrukturen, um trotz eines schwächeren Umsatzwachstums auch weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben und unsere Marktanteile zu halten beziehungsweise weiter auszubauen", sagte er laut Pressemitteilung. Verteilt auf alle deutschen Standorte und Unternehmensbereiche sollen deshalb nun Arbeitsplätze abgebaut werden. "Weitere Details können wir dazu noch nicht geben und werden zuerst unsere Mitarbeiter darüber informieren", sagt die Sprecherin des Krones-Konzerns.

Mit dem Stellenabbau wolle man wieder wettbewerbsfähiger werden und Kosten senken. Vorstandsvorsitzender Klenk verweist laut Pressemitteilung auf "die schwierigen gesamtwirtschaftlichen Bedingungen und Unwägbarkeiten, die auch die Geschäfte von Krones zunehmend belasten". Der Markt im Bereich Abfüll- und Verpackungstechnik wachse einfach nicht mehr so stark, der Wettbewerbsdruck steige. Die vergangenen Jahre noch war das Unternehmen erfolgsverwöhnt, Krones ist eines der international führenden Unternehmen in der Branche mit mehr als 100 Standorten weltweit. In den vergangenen fünf Jahren hat Krones 900 neue Stellen aufgebaut, von denen jetzt viele wieder abgebaut werden.

An anderer Stelle scheint man positiv gestimmt zu sein, dass es mit Krones bald wieder bergauf gehen wird: Seit einigen Tagen steigt der Aktienkurs des Unternehmens wieder an, Anleger zeigen sich interessiert.

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