Verkehr:Auch in Langenbach ist schon bald Carsharing möglich

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Bald wird ein weiteres Fahrzeug des Vereins Stadtteilauto in Langenbach stehen. (Foto: Gemeinde Neufahrn)

Der Freisinger Verein Stadtteilauto expandiert in die Landkreis-Gemeinde, die einen festen Stellplatz am Bahnhof zur Verfügung stellt - und er möchte noch weiter wachsen.

Von Petra Schnirch, Freising

Auch in Langenbach können die Bürgerinnen und Bürger demnächst von einem Carsharing-Angebot profitieren: Der Freisinger Verein Stadtteilauto will dort im Frühjahr ein Auto am Bahnhof stationieren, er ist dann in fünf Kommunen im Landkreis präsent. Die Gemeinde unterstützt das Vorhaben und stellt einen festen Parkplatz zur Verfügung. Ziel des Vereins ist es, Carsharing noch auf weitere Gemeinden auszudehnen.

Stadtteilauto Freising will in diesem Jahr wieder sichtbarer werden und an Veranstaltungen wie dem Uferlos-Festival in Freising, dem Mobilitätstag in Moosburg oder der europäischen Woche der Mobilität teilnehmen. In den vergangenen Monaten hatte die Umstellung der Buchungsplattform laut Verein viele Kräfte gebunden.

Die Erweiterung des Angebots auf Langenbach ist für den Verein ein wichtiger Schritt. Bisher ist er in Freising, Moosburg, Neufahrn und Eching vertreten und somit vor allem in den großen Kommunen des Landkreises. Insgesamt stehen den Mitgliedern bisher 19 Fahrzeuge zur Verfügung, vom Kleinwagen bis zum Transporter, die meisten im Freisinger Stadtgebiet.

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In Langenbach ist zunächst eine einjährige Testphase geplant. Mit ihren gut 4100 Einwohnern ist die Gemeinde im Vergleich zu den anderen Stadtteilauto-Standorten relativ klein. Die Vorlaufphase war entsprechend lang. Bereits Anfang 2023 fand ein Infoabend statt, allerdings gab es damals kaum Zusagen aus dem Kreis der Bürgerinnen und Bürger. Ende des Jahres bekundeten dann doch einige Interesse. Der Gemeinderat, der von Anfang an grundsätzlich hinter der Carsharing-Idee stand, griff das Thema deshalb noch einmal auf und sagte eine Unterstützung von 3000 Euro zu. Zudem will die Gemeinde die Werbetrommel rühren. Zehn bis 15 Mitglieder, die das Carsharing regelmäßig nutzen, "sollten es schon sein", sagt Sonja Ziesak, Vereinsvorsitzende von Stadtteilauto. Sie hofft, dass die Nachfrage weiter steigt, wenn das Auto erst einmal da ist.

Gesucht wird jetzt noch ein Fahrzeugwart aus dem Kreis der Mitglieder. "Das wird eine der größten Herausforderungen", sagt Bernhard Götz, Geschäftsleiter der Gemeinde. Es gehe darum, das Auto in regelmäßigen Abständen durchzuchecken und in Schadensfällen zu begutachten, erklärt Ziesak. Das werde etwa ein bis zwei Stunden im Monat in Anspruch nehmen. Der Aufwand halte sich in Grenzen.

Das Autofahren habe immer noch einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft. Mit Carsharing seien Familien aber womöglich bereit, auf ein Zweitauto zu verzichten. Das sei oftmals eine "Kopfsache", meint die Vereinsvorsitzende. Carsharing wirke in mehrfacher Hinsicht verkehrsentlastend. Mitglieder von Stadtteilauto nutzten auch Bus, Bahn oder Fahrrad wesentlich häufiger als Autobesitzer.

Der Verein bemüht sich um das Umweltzeichen Blauer Engel

Der 1992 gegründete Verein Stadtteilauto hat etwa 300 Mitglieder, Ziesak hofft, dass die Zahl mit weiteren Angeboten steigen wird. Im Landkreis Erding konnte der dortige Carsharing-Verein in den vergangenen zwei Jahren viele neue Mitglieder gewinnen. Allerdings sind dort bisher deutlich weniger Autos im Einsatz als in Freising.

Als nächsten Schritt strebt der Freisinger Verein an, die Fahrzeugflotte, die ohnehin überwiegend aus Kleinwagen besteht, noch ökologischer auszurichten. In Freising wird neben dem Parkhaus Am Wörth nach einem weiteren Standort für ein E-Auto gesucht. Zudem will Stadtteilauto das Umweltzeichen Blauer Engel erwerben, wofür unter anderem der CO₂-Ausstoß bewertet wird. Auch weitere kleinere Gemeinden sollen für das Autoteilen geworben werden. Vorstellbar wäre das etwa in Au oder Nandlstadt.

Nicht immer zeigt dies auf Dauer Erfolg. Der Standort in Marzling musste vorerst wieder aufgegeben werden, nachdem einige Vereinsmitglieder weggezogen waren. Darüber hinaus gibt es Konkurrenz durch andere Anbieter wie "Miles", der das Gebiet seiner Münchner Flotte bis Eching ausdehnt. Die Gemeinderäte stimmten im Oktober 2023 zu, dass "Miles"-Autos kostenlos auf Parkflächen abgestellt werden können. Auch Neufahrn zählt nun zum Einzugsgebiet.

Stadtteilauto setzt dagegen auf feste Stellplätze, die nur für das jeweilige Auto des Vereins zur Verfügung stehen. Mitglieder können auch in vielen anderen Städten Fahrzeuge buchen.

Weitere Informationen gibt es auf der Website www.sta-fs.de .

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