Stadtführungen:Neue Blickwinkel

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Die "Markt Strawanza" führen Besucher künftig jeden zweiten Sonntag durch Au. Bei den Touren können auch Ortskundige für sie noch Unbekanntes entdecken

Von Johannes Schmid, Au

In Au werden jetzt Gästeführungen durch den Ort angeboten. Von Mai bis September gibt es jeden zweiten und vierten Sonntag im Monat von 15 Uhr an Touren durch Au. Die 13 "Markt Strawanza", die die Führungen übernehmen werden, haben vor kurzem die Ausbildung zum Gästeführer mit einer Prüfung erfolgreich abgeschlossen.

Souverän jonglieren sie mit Baustilen, Jahreszahlen und allerlei Geschichten. Selbst alteingesessene Prüfungsbeobachter wie Georg Rock haben sich bei den Testführungen gefreut, neues aus der Jahrhunderte alten Geschichte des Marktes zu erfahren. Für die Führungen hat die eigens dafür beauftragte Historikerin für mittelalterliche und bayrische Geschichte, Claudia Erdenreich, einen Leitfaden ausgearbeitet. So werden auch ortskundige Auer Blickwinkel und Details entdecken, die ihnen bis jetzt noch nicht aufgefallen sind. In der Jahrtausende alten, kontinuierlichen Besiedlung von Au kann der Markt auf eine wechselvolle Historie zurückblicken, zahlreiche kriegerische Ereignisse sowie einige erhaltene Gebäude bieten Anhaltspunkte für spannende Führungen.

Der Markt Au ist ein Musterbeispiel für die Entwicklung eines Ortes seit dem Mittelalter. So hat das Rathaus noch eine alte Gefängniszelle. Ein gut erhaltenes Schloss, in dem es schon immer einen chinesischen Wasserspeier gab, mit Brauerei, Wirtschaftsgebäuden, Garten und Kapelle findet man in dieser Größe kaum in Märkten. Um den die Ortschaft prägenden Hopfenanbau den Interessierten noch näher zu bringen, wurde im Markt von Rita Straßberger, einer der ausgebildeten Auer Markt-Strawanza, unter der Anleitung des Hopfenbauers Josef Straßberger sogar Hopfen angepflanzt. Die weitreichende Historie um Hopfen, Bier und Brauerei stellt eine wichtige Voraussetzung für sowohl klassische historische Führungen als auch Thementouren da. Neben den interessanten Gebäuden und Gegebenheiten wurde Au auch von der ein oder anderen spannenden Person besucht. So war 1308 Ludwig der Bayer dort, ab 1314 römisch-deutscher König und ab 1328 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Der erste Ortschronist Andreas Sutor stellte sich sogar als führender Illuminat heraus. Beide Persönlichkeiten finden Eingang in die Führungen.

Start der Touren ist um 15 Uhr am Siegelbrunnen am Marktplatz von Au. Eine Anmeldung ist nicht nötig, für Personen über zwölf Jahre betragen die Unkosten fünf Euro. Die Führungen dauern 90 Minuten. Für das Volksmusikfest gibt es am 6. und 7. Juli um 14 und 16 Uhr Sondertermine, Treffpunkt hierfür ist die Vitusstatue unter dem Kirchturm. Für Gruppen bis 25 Personen können individuelle Termine gebucht werden, auch auf Englisch. Terminanfragen kann man direkt an auer-markt-strawanza@kolping-au.de richten oder auf der Homepage einreichen. Mehr Informationen gibt es unter www.auer-markt-strawanza.de.

© SZ vom 04.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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