Oft sind es die kleinen Anliegen, die man besonders schnell loswerden möchte: Eine Straßenlampe leuchtet auch am Tag, ein Gartenbesitzer schneidet seine Hecke neben einem Gehweg einfach nicht zurück, in einer Straße hat ein Autofahrer direkt vor einem Verkehrsspiegel geparkt. Solche Anliegen geben die Bürger gerne an die Gemeinderäte weiter mit der Bitte, sie im Rathaus an der richtigen Stelle vorzubringen. Häufig wird das damit begründet, dass der richtige Ansprechpartner nicht bekannt sei, haben die Grünen festgestellt, oder das Problem trete auf, wenn das Rathaus geschlossen sei. In solche Fällen soll künftig anders geholfen werden: Auf Antrag der Grünen wird im Rathaus ein Bürgertelefon eingerichtet. Das beschloss der Gemeinderat einstimmig.
Das Bürgertelefon bekommt eine eigene Nebenstellen-Nummer und ist dank Anrufbeantworter rund um die Uhr "besetzt". Die Anrufer sollen ihre Kontaktdaten hinterlassen und ihr Problem erläutern. Einmal am Tag wird alles abgehört, und die Anliegen werden an die jeweils zuständigen Stellen weiterverteilt. Grünen-Fraktionssprecher Norbert Manhart berichtete in der Gemeinderatssitzung von guten Erfahrungen in anderen Kommunen. Der Anteil sinnloser Anrufe liege bei deutlich unter einem Prozent. Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne) legt unterdessen Wert dar, dass trotz des neuen Angebots auch in Zukunft im Grunde "jedes Rathaustelefon ein Bürgertelefon" bleibt.