Schule am Fürholzer Weg:Umzugstermin im Sommer bleibt realistisch

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Trotz eines groben Vermessungsfehlers und einiger Mängel kann das neue Gebäude in Neufahrn bezogen werden

Von Birgit Grundner, Neufahrn

In den nächsten Tagen will Rektor Josef Eschlwech bei den Eltern eine Umfrage starten. Er will abklopfen, wie groß das Interesse am künftigen Ganztagszug der Grundschule am Fürholzer Weg ist. Voraussetzung für dieses Angebot ist freilich das neue Schulgebäude. Deshalb erkundigte er sich in der jüngsten Sitzung des Schul-Ausschusses, ob die Fertigstellung rechtzeitig zum nächsten Schuljahr tatsächlich gewährleistet ist. "Das ist wirklich realistisch", beruhigte ihn Anita Schinko vom Projektsteuerungsbüro Drees & Sommer. Lediglich die Mängelbeseitigung werde sich wohl noch "länger ziehen", das zeige die Erfahrung.

Die Folgen eines Vermessungsfehlers speziell für die Schüler bereiteten Burghard Rübenthal (CSU) Kopfzerbrechen: Weil das Gebäude in Folge des Fehlers einen halben Meter tiefer als geplant liegt, würden die Schüler im Erdgeschoss "jedem Passanten auf die Schuhe schauen", befürchtete er, das werde wohl ähnlich wie in einem Souterrain sein. Damit sei das nicht vergleichbar, versicherte Bauamtsleiter Michael Schöfer. Schließlich seien die Außenanlagen entsprechend umgestaltet worden, das Gebäude sei "so wie vorgesehen an den Gehweg angeschlossen", und die Fenster würden keineswegs nur einen halben Meter über der Gehsteigkante liegen. Dass das Gebäude tiefer liegt, sei kaum wahrnehmbar, stellte auch Anita Schinko fest: "Deshalb wurde der Fehler ja auch so spät erst bemerkt." Der Schul-Ausschuss wurde ins Leben gerufen, um die Hintergründe des Vermessungsfehlers durch das zuständige Fachbüro aufzuarbeiten und das Projekt bis zur Fertigstellung weiter zu begleiten. Regelmäßig wird das Gremium nun über den Baufortschritt und die Kostenentwicklung informiert. Derzeit liegt die Prognose bei 17,8 Millionen Euro - also gut 700 000 Euro über dem vom Gemeinderat einmal festgelegten Limit. Demnächst soll über eine Budgeterhöhung entschieden werden. Noch nicht einberechnet sind die Kosten durch die Bauzeitverlängerung, einen Wasserschaden und den Vermessungsfehler - allein beim letzten Punkt ist schon jetzt von zusätzlichen 373 000 Euro für Bauleistungen und 180 000 Euro für Baunebenkosten die Rede, wobei sich die Gemeinde das Geld von den Verantwortlichen zurückholen will.

Sorgen bereitet der Oberputz an der Fassade. Denn es hat sich herausgestellt, dass die beauftragte Firma beim gewünschten "Kammzugputz" laut Schinko wohl "nicht in der Qualität, die wir möchten", arbeitet. Nun wird es wohl ein alternativer Putz werden, die Muster werden kommende Woche geliefert. Hinzu kommt, dass die Fassade noch nicht ganz winterfest und die für die Wärmedämmung zuständige Firma im Verzug ist. Wie es denn um die Öffnungen stehe, wollte Johann Kummer ("Bürger für Neufahrn") wissen. Sie seien "soweit geschlossen" beziehungsweise würden zumindest provisorisch verschlossen, sagte Schinko.

© SZ vom 13.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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