Schmierige Schicht auf der Fahrbahn:Kehrtage

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Wer Straßen verschmutzt, muss sie auch reinigen

Von Katharina Aurich, Zolling

Kaum regnet es, sind die Hauptverkehrsstraßen in und um Zolling häufig mit einer schmierigen Schicht überzogen und die Leitplanken unter einer braunen Hülle verborgen. Ursache dafür sind die zahlreichen Lastwagen, die in der Kiesgrube der Zollinger Firma Kronthaler ein- und ausfahren. Immer wieder beschweren sich Bürger bei der Gemeinde, die für die Gemeindestraßen zuständig ist, beim Landratsamt (Kreisstraßen) und beim Straßenbauamt in München (Staats- und Bundesstraßen) über den braunen, schlammigen Überzug. Jetzt hat das Unternehmen das Straßenstück an der Ausfahrt aus der Grube, das der Gemeinde gehört, auf eigene Kosten asphaltiert, sozusagen als "Fußabstreifer für die LKWs", informiert Bürgermeister Max Riegler. Sollte sich durch diesen Versuch, den Schmutzaustrag aus der Kiesgrube zu verringern, nichts ändern, werde die Gemeinde weitere Maßnahmen, wie zum Beispiel den Einbau einer Reifenwaschanlage fordern, betont der Rathauschef. So wie es jetzt sei, könne es jedenfalls nicht bleiben.

Im Landratsamt Freising nimmt man die Beschwerden gelassen, der Unternehmer sei kooperativ, sagt Robert Stangl von der Pressstelle des Landratsamtes. Allerdings werde die Reinigungspflicht jetzt mit in den Genehmigungsbescheid für den Betrieb der Kiesgrube aufgenommen, bisher stand dies nicht extra darin. Wenn es dreckig sei, dann müsse das Unternehmen putzen und das Landratsamt werde überprüfen, ob die Straßen sauber sind. Wenn nicht, werden sie auf Kosten des Unternehmers gereinigt, betont Stangl.

Auch beim Straßenbauamt in München seien Beschwerden eingegangen, informiert Sachbearbeiterin Theresa Herbst. Ganz klar gilt die Straßenverkehrsordnung: Wer die Straßen verschmutzt hat, muss sie säubern. Die Behörde hat dem Unternehmer einen Brief geschrieben und ihn dazu aufgefordert, sagt Herbst. Die Mitarbeiter der Straßenmeisterei werden regelmäßig kontrollieren.

Manfred Schneider, Chef der Firma Kronthaler, versteht die Aufregung nicht. Das Unternehmen säubere drei Mal täglich die Straßen mit ihren Kehrmaschinen, wenn sie verschmutzt seien, versichert er. "Es ist in unserem Interesse, dass es keinen Ärger gibt." Ganz vermeiden ließen sich die Verschmutzungen nicht. Schneider findet, dass manche Autofahrer viel zu empfindlich seien und sich beschwerten, sobald ihr blank geputztes Auto bei feuchtem Wetter ein wenig Dreck abbekomme. Keine Probleme mit verschmutzten Straßen gibt es offenbar in Haag, wo die Firma Hofmair in Untermarchenbach Kies aus der Erde holt. Ihm seien keine Beschwerden bekannt, so Bürgermeister Anton Geier. "Wenn abends die Straße dreckig ist, kommt die Kehrmaschine einer Firma und macht sauber", heißt es aus dem Unternehmen.

© SZ vom 16.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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