Schlechte Stimmung:SPD Eching fordert Ausschuss

Genossen wollen Aufklärung über Kündigungen im Rathaus

Nach anhaltenden Spekulationen über personelle Missstände im Echinger Rathaus will die SPD nun Fakten auf den Tisch. Die Genossen fordern einen martialisch klingenden "Überwachungs-Ausschuss" im Gemeinderat, vor dem der Bürgermeister Personalfragen offenlegen soll. In ihrem Antrag sprechen sie von "schlechter und demotivierender Behandlung" der Gemeindemitarbeiter. Der neue Ausschuss solle nun "die Gründe für die Häufung von Kündigungen und Beschwerden über die Arbeitsatmosphäre effektiv ermitteln".

Immer wieder gab es zuletzt lange Krankheitsausfälle im Rathaus und Kündigungen langjähriger Mitarbeiter. Weil jeder Fall individuelle Hintergründe und privatrechtliche oder gesundheitliche Themen berührt, die für eine öffentliche Behandlung nicht geeignet sind, hat die Problematik den Status von aufgeregtem Geraune auf den Fluren nie überschritten. Als im September im Gemeinderat erstmals liegen gebliebene Aufgaben wegen der Ausfälle angemahnt wurden, hatte Bürgermeister Josef Riemensberger (CSU) dazu geschwiegen.

Die SPD beruft sich nun darauf, dass sich "Mitarbeiter gegenüber Mitgliedern des Gemeinderates zunehmend über die Behandlung beklagen und sich die Zahl der darauf beruhenden Kündigungen innerhalb der letzten drei Jahre gehäuft hat". Vor dem nicht öffentlichen Ausschuss soll der Bürgermeister nun klarlegen, wie viele Kündigungen es tatsächlich gegeben habe und was jeweils der Anlass dafür war. Zudem solle darin diskutiert werden, "was die Gründe für die fortdauernde schlechte Stimmung in der Verwaltung sind und was vorgesehen ist, um das Betriebsklima zu verbessern und Kündigungen wegen betriebsinterner Konflikte zu vermeiden".

Sollte der Gemeinderat diesen Ausschuss einrichten, der unter dem gewöhnungsbedürftigen Namen in der Gemeindeordnung vorgesehen ist, möchte die SPD bereits bis Ende April Ergebnisse haben.

© SZ vom 18.01.2016 / kbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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