Schlechte Noten für Neubau:Ungenügend

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Bis die Mängel an der neuen Grundschule beseitigt sind, sieht Direktor Josef Eschlwech noch erheblichen Nachholbedarf. (Foto: Privat)

Schulleiter und Gemeinderat Josef Eschlwech sieht den Tagesablauf an der Neufahrner Grundschule am Fürholzer Weg durch Mängel immer noch schwer beeinträchtigt. Die Lüftung des Gebäudes funktioniert bis heute nicht

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Bald werden die ersten Zwischenzeugnisse in der neuen Grundschule am Fürholzer Weg verteilt. Die Noten für den Zustand des neuen Gebäudes machen unterdessen deutlich, dass Nachhilfe nötig ist. Die Lüftung funktioniere "null", klagte Rektor Josef Eschlwech in der jüngsten Sitzung des Grundschulausschusses. Auch der Übergang zur Regenpausenhalle mache nach wie vor Probleme, und an der Eingangstür gebe es weder Gegensprechanlage noch Kamera. All das "behindert unseren Ablauf enorm", resümierte der Schulleiter.

Immerhin kann die Eingangstür seit einigen Wochen vom Sekretariat aus per Knopfdruck geöffnet werden. Davor war sie oft offen geblieben, weil die Sekretärin sonst bis zu 50 Mal am Tag ins Erdgeschoss hätte laufen müssen, erklärte Eschlwech damals. Er hatte diesen Zustand massiv kritisiert und sogar von einem Sicherheitsproblem gesprochen. Nun ist die Tür immer geschlossen und wird nur auf Klingeln hin geöffnet. Alles Weitere kann erst in Angriff genommen werden, wenn die Fassadenarbeiten abgeschlossen sind.

Für eine weitere Verbesserung dieser Situation zu sorgen, ist freilich nicht die einzige Aufgabe, welche die Bauleitung und das Projektsteuerungsbüro Drees & Sommer managen müssen. Im neuesten Bericht des Büros ist weiterhin von der "Abarbeitung der ausstehenden Restleistungen" und von teilweise schleppend verlaufenden Mängelbeseitigungen die Rede. Das wirke sich wiederum auf die "finale Fertigstellung der Elektrotechnik-Gewerke und Außenanlagen" aus.

Als aktuell kritische Bereiche werden die Außenputzarbeiten, Schreinerarbeiten, Arbeiten an der Regenpausenhalle und Betonwerksteinarbeiten genannt. Die Firmen würden "derzeit nicht, beziehungsweise mangelhaft leisten", stellt das Projektsteuerungsbüro fest. Inzwischen wurde sogar über die Anordnung von "Ersatzvornahmen" nachgedacht. Allerdings setzt man erst einmal noch lieber auf weitere Verhandlungen, zumal ein Teil der Probleme eine Folge bereits vorangegangener Bauverzögerungen ist. Als "Ziel für die Gesamtfertigstellung" - allerdings ohne Außenanlagen wird im Bericht Ende Februar genannt.

Die Kosten liegen weiter bei knapp über 18 Millionen Euro für den gesamten Komplex, der neben dem Unterrichts auch ein Mensa- und Ganztagsgebäude umfasst. Noch immer nicht einberechnet sind allerdings die Ausgaben für einen Wasserschaden, die Bauzeitverlängerung und die Folgen des Vermessungsfehlers. Letzterer werde nach derzeitiger Schätzung gut eine Million Euro betragen und an die Versicherung gemeldet. Der Vermessungsfehler durch ein Fachbüro hatte dazu geführt, dass die Schule fast einen halben Meter zu tief im Boden liegt. Das hat diverse Umplanungen nötig gemacht.

© SZ vom 09.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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