Schutzkleidung für medizinisches Personal ist derzeit ein knappes, aber lebenswichtiges Gut. Kliniken haben aufgrund der weltweiten Nachfrage große Probleme, die notwendige Ausstattung zur Behandlung von Patienten zu bekommen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben. Die TU München (TUM) hat sich deshalb zu einer ungewöhnlichen Aktion entschlossen, um dem Freisinger Klinikum zu helfen. Über verschiedene Ecken habe man gehört, dass dort Nachschub benötigt werde, schildert Manuela Wagner von der Geschäftsführung des Wissenschaftszentrums Weihenstephan der TUM. Nachdem eine offizielle Anfrage des Klinikums eingegangen war, habe man einen Rundbrief an die Lehrstühle gestartet und viele Rückmeldungen erhalten. In der aktuellen Situation sei es "umso wichtiger, dass alle verfügbaren Materialien genutzt werden", heißt es von Seiten der TUM.
In den Biologie- und Chemielaboren werden für die wissenschaftliche Forschung und Lehre häufig Atemmasken, Laborkittel und ähnliche Ausrüstung benötigt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Lehrstühle prüften nun ihren Bestand und sammelten alles, was entbehrlich ist, für das Klinikum Freising. In Weihenstephan läuft derzeit ohnehin nur ein sehr eingeschränkter Betrieb, die meisten Mitarbeiter arbeiten im Homeoffice, Praktika finden nicht statt.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Zusammen gekommen sind fast 84 000 Handschuhe aus Nitril, die normalerweise für chemisch und biologische Laborarbeiten gebraucht werden. Was die dringend benötigten Masken betrifft, kann das Wissenschaftszentrum Weihenstephan immerhin 300 Staubmasken und 43 Atemschutzmasken der Schutzklasse FFP1 liefern. Hinzu kommen rund 80 Schutzmäntel und 400 Kopfbedeckungen, die im Klinikum die Engpässe bei medizinischem Material überbrücken sollen. Die Kisten haben Mitarbeiter des Klinikums am Dienstag in Weihenstephan abgeholt.