"Samenzapfstelle" im Rathaus:Neufahrn blüht auf

Rund 70 Leute haben sich für eine Landart-Aktion Sonnenblumenkerne geholt

Bis zum Herbst könnte Neufahrn ziemlich gelb werden. An die 70 Leute haben sich jedenfalls an der "Samenzapfstelle" im Rathaus bedient und wollen nun in Gärten, auf Balkonen oder auch in Eimern Sonnenblumen ziehen. Sie beteiligen sich damit an der Aktion "Neufahrner blüht auf", die wiederum Teil eines Landart-Projekts der Künstlerin Regina Haller ist. Diese möchte eine "Sonnenblumenlinie" von Freising bis München entstehen lassen, wobei das Band in der Landschaft nicht durchgängig sein muss, sondern auch "gepunktet" sein darf, wie sie bei der Samenausgabe betonte.

In Neufahrn, das etwa auf halber Strecke liegt, sollte das ganz gut gelingen: An einer Stellwand im Rathaus hing eine lange Liste mit den Namen der Straßen, an denen die Teilnehmer wohnen, und dabei dürfte jedes Viertel des Orts vertreten gewesen sein. In die Liste eingetragen haben sich aber auch Menschen aus Haag, Attenkirchen und Zolling, die offenbar im Neufahrner Rathaus zu tun hatten und gleich im Foyer auf den Stand der Künstlerin und den Schubkarren voller Sonnenblumen-Samen aufmerksam geworden sind.

Bedient haben sich dort auch zwei Klassen der Jahnschule, die trotz strömenden Regens mithilfe des Bauhofs eine "Sonnenblumen-Schlange" gesät haben und offenbar auch schon über ein "Blütefest" im Herbst nachdenken. Die Gemeinde selbst beteiligt sich ebenfalls und stellt dafür das ehemalige "Brandmeier-Grundstück" an der Bahnhofstraße zur Verfügung. Viel wichtiger als ein lückenloses Sonnenblumenlinie" ist Regina Haller freilich, dass in den Köpfen der Menschen etwas passiert: "Es geht um die Idee und nicht nur um die Blumen."

© SZ vom 20.06.2015 / bg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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