Führungen im Gefängnis:Alle in den Knast

Die Freisinger Gefängnisführer: Gernot Anders, Walter Buksch, Walter Dietz, Ernst Graßy, Thomas Mücke, Willi Pronold, Albert Schindlbeck und Herbert Thalmair (von links). (Foto: Marco Einfeldt)

Im Mai beginnen die Führungen im alten Freisinger Gefängnis. Da erfährt man auch etwas über Folterinstrumente und Hinrichtung.

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

Im Mai beginnen wieder die Führungen im 300 Jahre alten Gefängnis mitten in der Altstadt von Freising. Bis Oktober finden diese Rundgänge jeden Samstag um 14 Uhr und um 15 Uhr statt. Die kundigen Gefängnisführer - Gernot Anders, Walter Buksch, Walter Dietz, Ernst Graßy, Thomas Mücke, Willi Pronold, Albert Schindlbeck und Herbert Thalmair - begleiten die Besucher durch die barocken Gefängniszellen im Gefängnisturm, den Verhörraum mit Folterinstrumenten, sie zeigen eine neuzeitliche Gefängniszelle aus dem Jahr 1940 und eine Baaderstube etwa aus der gleichen Zeit.

Interessierte erfahren zum Beispiel, dass es im 18. Jahrhundert acht Zellen im Turm gegeben hat und lediglich drei Arten, mit mutmaßlich Kriminellen umzugehen: Freispruch, Geldstrafe oder Hinrichtung. Im 19. Jahrhundert wurde ein zusätzlicher Trakt mit 22 Zellen für knapp 100 Häftlinge angebaut. Bis 1965 wurde das Gebäude an der Fischergasse als Amtsgefängnis genutzt, im selben Jahr wurde es geschlossen. 2005 gründete sich der "Förderverein Altes Gefängnis", mit dem Ziel den weiteren Verfall des Baudenkmals zu verhindern. Die Renovierung haben die Vereinsmitglieder ehrenamtlich in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege und ortsansässigen Firmen bewerkstelligt. Nach der Führung lässt es sich in der Weinstube und bei schönem Wetter im Innenhof des Lokals aushalten.

Weitere Infos finden sich unter www.altesgefaengnisfreising.de

© SZ vom 21.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: