Kneipen-Rettung:"Abseits"-Feeling auf dem Uferlos

Lesezeit: 2 min

Eine schummrige Ecke mit Originalmöbeln: Die Förderer der Kultkneipe werben beim Uferlos-Festival für ihr Projekt. Helfen wollen auch die Fußballspieler des SE Freising.

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

Die Retter der Freisinger Kultkneipe "Abseits", die seit Jahresbeginn geschlossen ist, sind weiterhin rührig und finden immer neue Förderer. Am Samstag, 7. Mai, hat sich der SE Freising das Freisinger "Abseits" als Förderprojekt auserkoren. Beim Fußball-Landesligaspiel um 17 Uhr gegen Deisenhofen wird das Bier des Freisinger Hofbrauhauses ausschenkt, die Hälfte des Erlöses geht an den Abseitsverein. Der Verein ist außerdem auch ein Bärling-Förderprojekt. Der Bärling ist das Freisinger Regionalgeld. Werden Bärlinge im Wert von 100 Euro eingetauscht, kommen davon drei Euro direkt dem Abseitsverein zugute.

Auch das Freisinger Uferlos-Festival nutzen die Kneipenretter, um die Öffentlichkeit für sich und ihr Projekt zu begeistern. Los geht es schon an diesem Freitag, 29. April, um 18 Uhr im Bärlingzelt. Dort erläutern die Referenten Norbert Bürger, Hermann Bienen und Alex Großmann die Hintergründe der Gründung des Vereins, die Historie des Abseits, den aktuellen Stand und natürlich die Finanzierungsmöglichkeiten. Das Motto des Abends lautet: "Freising muss lebendig bleiben."

Das schummrigste Eck im Freisinger-Bank-Zelt

Im Freisinger-Bank-Zelt soll außerdem jeden Tag von 22 Uhr an der alte Abseits-Spirit wieder aufleben. Freiwillige Helfer haben dort in den vergangenen Tagen fleißig gewerkelt, um eine Ecke des Zeltes mit Einrichtungsgegenständen aus dem Lokal in das alte Abseits zu verwandeln. Die Theke steht schon da und auf ihr auch der überaus geschmackvolle Baumstumpf, der über Jahrzehnte als Kerzenständer diente. Wenn das Licht dann ein bisschen schummrig ist, können die Kneipengänger fast meinen, sie wären wieder zu Hause.

Zu kaufen gibt es dort auch Abseits-T-Shirts, Aufkleber und Krüge. Die ganze Woche wird auch daran erinnert, was in der Kneipe am Herrenweg früher so alles los war. So wird am Sonntag, 1. Mai, um 17 Uhr wieder der Abseits-Maibaum aufgestellt, diesmal eben vor dem Freisinger-Bank-Zelt. Am Montag, 2. Mai, wird im Abseitsbereich des Zeltes eines der legendären Kickerturniere stattfinden. Beginn ist 22 Uhr. Für den Mittwoch, 4. Mai, um 22 Uhr wurde ein Karaokeabend organisiert. Der Abseitschor bleibt auch nicht stumm und singt am Donnerstag, 5. Mai, um 14 Uhr beim Versuszelt. Am letzten Uferlosabend, am Sonntag, 8. Mai, um 22 Uhr findet im Freisinger-Bank-Zelt noch ein besonderes Schmankerl statt. Das Motto: "Steigert mit fürs Abseits!" Was man ersteigern kann, wird noch nicht verraten. Man soll sich überraschen lassen.

Wenn sie das Gebäude nicht kaufen können, gibt es einen Plan B

Der Abseitsverein hat mittlerweile acht Fachgruppen gegründet. Das sind die Baugruppe, die Crowdfundinggruppe, die Finanzgruppe, die Fundraisinggruppe, die Nutzungsgruppe, die PR-Gruppe, die Präsentationsgruppe und die Vereinsgruppe. Derzeit laufen Verhandlungen mit dem Eigentümer Graf Guy von Moy an, bei denen der Marktwert und die genauen Verkaufsbedingungen festgelegt werden sollen. Danach entscheide es sich, "ob wir auf dieses Angebot eingehen können oder es vielleicht wegen eines zu hohen Verkaufpreises ausschlagen müssen".

So ist es auf der Webseite des Vereins zu lesen. Für den Fall, dass der geplante Abseitskauf nicht umgesetzt werden könne, habe sich der Verein zum Ziel gesetzt, eine Alternative für das "Abseits" in und für Freising zu schaffen. Ein alternatives Kulturzentrum solle dann durch die bisher generierten Gelder und Spenden entstehen und ein neuer Szenetreff in Freising erschaffen werden.

© SZ vom 29.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: